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Kampagne gegen Gewalt

Kampagne gegen Gewalt Die Polizei in der Hansestadt will verstärkt gegen Hasskriminalität vorgehen und Vertrauen schaffen

ms - 04.12.2024 - 10:30 Uhr
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Hamburgs Polizei will verstärkt gegen Gewalt vorgehen, die sich gegen LGBTI*-Menschen in der Hansestadt richtet – das bekräftigte jetzt Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank, Innensenator Andy Grote, Polizeipräsident Falk Schnabel sowie die LGBTI*-Ansprechpersonen der Polizei, Miria Lottmann und Tobias Conrad. Die neue Kampagne unter dem Motto „Wir l(i)eben bunt! Gemeinsam gegen Hass!“ ist in dieser Woche angelaufen. 

Vertrauen stärken in der Community 

Mit Plakaten will die Polizei in der ganzen Innenstadt auf das Projekt aufmerksam machen, das die Vielfältigkeit der LGBTI*-Community widerspiegeln und alle Mitbürger zum gemeinsamen, konsequenten Vorgehen gegen LGBTI*-feindliche Hasskriminalität auffordern soll. Im Rahmen eines Workshops waren dazu vorab verschiedene, von der Polizei entwickelte Motive mit der Community diskutiert worden. 

„Ziel der Kampagne ist es zudem, Vertrauen zu stärken und Betroffene zu motivieren, bei Straftaten konsequent Anzeige zu erstatten und sich an die Polizei zu wenden. Seit 2016 gibt es bei der Polizei Hamburg zwei hauptamtliche LSBTI*-Ansprechpersonen, die sich um Anliegen der Community kümmern und im Landeskriminalamt Fachstab 32 für Kriminalprävention und Opferschutz organisatorisch angebunden sind“, so die Verantwortlichen in einem gemeinsamen Statement. 

Conrad selbst betonte dazu: „In der Community selbst herrscht gegenüber der Polizei leider immer noch ein gewisses Misstrauen. Das versuchen wir ebenfalls mit dieser Kampagne aufzubrechen. Über 90 Prozent der queerfeindlichen Straftaten werden nie zur Anzeige gebracht.“ 

Ausbau der LGBTI*-Angebote 

Dabei will die Hamburger Polizei ihre Hilfe und ihr Angebot für Homosexuelle und queere Menschen auch künftig noch weiter verbessern. Geplant ist unter anderem die Überarbeitung des Online-Angebots der Polizei zu LGBTI*-Themen, regelmäßig stattfindende Informationsveranstaltungen zur Thematik sowie eine verstärkte Präsenz der „Cops4Q“ auf den Social-Media-Kanälen der Hamburger Polizei. Mit Beginn des Jahres 2025 sollen zudem einmal monatlich stattfindende offene Sprechstunden angeboten werden.

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