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Junge Homosexuelle wollen nicht heiraten

Junge Homosexuelle wollen nicht heiraten Homosexuelle Eheschließungen sinken, Scheidungsraten steigen indes an

ms - 01.08.2022 - 11:00 Uhr
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Das Bundesamt für Statistik bestätigte heute eine Entwicklung, die sich auch anderweitig im Bereich Homo-Ehe zuletzt abzeichnete: Immer weniger Homosexuelle heiraten aktuell überhaupt noch, besonders ausgeprägt ist diese Entwicklung dabei anscheinend bei jungen Schwulen und Lesben bis 24 Jahren.

Auch in anderen Bereichen zeigt sich generell bei jungen Deutschen, dass sie ihre Lebensrealität heute anders gestalten als die Generationen vor ihnen –so sank beispielsweise auch die Zahl jungen Menschen, die aktuell Eltern sind binnen von zehn Jahren um beinahe rund 40 Prozent. Gleiches zeigt sich mit Blick auf die klassische Ehe und das auch bei schwulen und lesbischen jungen Bundesbürgern, so Destatis: „Noch seltener als Eltern in der Altersgruppe sind Verheiratete oder solche in einer Lebenspartnerschaft. Ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren nahezu kontinuierlich gesunken. Zum Ende des Jahres 2021 erreichte sie einen neuen Tiefststand von rund 136 000 jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. Ende 2011 waren unter den 15- bis 24-Jährigen noch mehr als 246 500 Menschen verheiratet oder in einer Lebenspartnerschaft. Im Jahr 1991 gab es sogar rund 990 000 Verheiratete in dieser Altersgruppe. Damals war etwa jeder zehnte (9,6 %) im Alter von 15 bis 24 Jahren verheiratet - 2021 lebte nicht einmal mehr jeder fünfzigste in einer Ehe oder Lebenspartnerschaft (1,6 %).“

Mit einberechnet sind dabei auch die gleichgeschlechtliche Ehen, die vor dem Oktober 2017 oftmals als eingetragene Lebenspartnerschaften existierten. Bereits im Juli belegten die jüngsten Zahlen der Statistik, dass im Jahr 2021 die Scheidungsrate unter Homosexuellen binnen eines Jahres um rund 11 Prozent auf insgesamt rund 1.000 Stück angestiegen war. Die Situation entwickelt sich bei homosexuellen Paaren dabei genau gegenteilig gegenüber heterosexuellen Ehen in Deutschland – hier sanken die Scheidungsraten sogar um rund ein Prozent. Nebst den rund 1.000 Scheidungen wurden auch weitere rund 1.000 gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften aufgehoben. Auch die Zahl der neuen Eheschließungen sank binnen eines Jahres um mehr als 12 Prozent, dreimal so hoch wie bei heterosexuellen Paaren. Insgesamt registrierte das Statistische Bundesamt bis Ende 2021 rund 65.600 gleichgeschlechtliche Ehen – das entspricht rund einem Prozent der homosexuellen Menschen in Deutschland.

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