IKEA-Angestellter in Krakau entlassen Polnische Regierung schlägt zurück
IKEA ist der polnischen Regierung zu liberal: Das schwedische Möbelhaus hatte seinen langjährigen Angestellten Tomasz K. aus seiner Krakauer Filiale entlassen. Dieser hatte negativ auf ein Firmenschreiben reagiert, in dem die Gleichbehandlung von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten gefordert wurde. Den polnischen Medien zufolge führte er in einer internen Firmenmail Bibelzitate an als Beweis, dass Homosexuelle eine „Blutschuld“ auf sich geladen hätten und sterben müssten. IKEA kündigte ihm daraufhin, da er gegen die Antidiskriminierungsrichtlinien verstieß.
Justizminister und Generalstaatsanwalt Zbigniew Ziobro, der zur rechtspopulistischen PiS-Partei gehört, behauptet jetzt, der Konzern habe damit gegen das Antidiskriminierungsgesetz verstoßen, da es den Mitarbeiter aufgrund seiner Religion ungleich behandelt habe. Daher läuft auch ein Ermittlungsverfahren gegen IKEA. Polens Regierung geht bereits seit geraumer Zeit im eigenen Land und in der EU gegen LGBTQ*-Rechte vor. Parteichef Kaczynski nannte sie kürzlich sogar eine Bedrohung für die Existenz Polens.