Humane Krise in Ostafrika Hilferuf von Gay-Aktivisten an die Vereinten Nationen
Horrormeldungen aus dem nächsten Land in Ostafrika – die LGBTI*-Organisation All-Out schlägt Alarm, weil in Dschibuti die Menschenrechte von Homosexuellen offenbar komplett ignoriert werden. Es sei eine der größten humanen Krisen derzeit, so der Verein. „Willkürliche Verhaftungen, Folter und sogar Morde werden im Namen der Scharia verübt. Gleichzeitig schaut die Regierung weg und bietet homosexuellen Personen keinerlei Schutz.“
Missachtung der Menschenrechte
Die Selbstverpflichtung der Regierung, die Menschenrechte zu schützen, werden demnach komplett missachtet. Dschibuti hat eigentlich mehrere internationale Verträge ratifiziert, wie den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, die den Schutz sexueller Minderheiten garantieren sollten – die Realität sehe dabei anders aus.
„Es gibt keine Antidiskriminierungsgesetze, keine sicheren Räume und Schwule, Lesben und Bisexuelle sind systematischer Diskriminierung und Gewalt schutzlos ausgeliefert. Mitglieder der Community leben in ständiger Angst vor Vergeltung“, so ein Sprecher von All-Out weiter. In einer verzweifelten Aktion richten sich Gay-Aktivisten vor Ort nun mit Unterstützung der LGBTI*-Organisation an die Vereinten Nationen und den UN-Menschenrechtsrat.
Hilferuf an die Vereinten Nationen
„Wir fordern die Vereinten Nationen dringend auf, Maßnahmen zu ergreifen, um diese unhaltbare Situation zu beenden: Dschibuti muss aufgefordert werden, die ratifizierten internationalen Verträge vollständig zu respektieren und konkrete Reformen umzusetzen, um die Rechte und Sicherheit sexueller Minderheiten zu gewährleisten. Zudem müssen die Misshandlungen sexueller Minderheiten öffentlich verurteilt und die dschibutische Regierung aufgefordert werden, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um diese Verstöße zu beenden. Niemand sollte in Angst leben müssen, nur weil er so ist, wie er ist, oder weil er liebt, wen er liebt.“
Der UN-Menschenrechtsrat verabschiedete bereits 2011 eine Resolution zur Bekämpfung von Gewalt aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität. Dschibuti stimmte gegen diese Resolution. Die Republik hat rund eine Million Einwohner, offiziell verboten ist Homosexualität im Land nicht, wird aber weder von den Behörden noch der Bevölkerung geduldet.