Horrorautor für LGBTI* „Wenn ein Buch in eurer Schule verboten wird, findet heraus, was ihr nicht lesen dürft!“
Stephen King ist einer der weltweit erfolgreichsten Autoren und in seinem Fach, dem Horror-Genre, für seine Fans auf ewig unerreicht. Nun hat sich King in einem Interview für die LGBTI*-Community stark gemacht und klar Stellung gegen Buchverbrennungen und Buchverbote bezogen, wie sie derzeit an vielen öffentlichen Schulen und Bibliotheken Amerikas stattfinden.
King im Einsatz für LGBTI*-Jugendliche
Wie in Florida mit dem “Don´t Say Gay“-Gesetz haben inzwischen immer mehr Schulen, gerade in republikanisch geführten Bundesstaaten, bereits Bücher mit LGBTI*-Charakteren und selbst Jugend-Ratgeber rund um LGBTI* ganz aus dem Programm genommen. Einige davon reagierten in einer Art von vorauseilendem Gehorsam, andere wiederum haben sich der scheinbaren Übermacht von protestierenden republikanischen Eltern ergeben. Stephen King hat dazu seine ganz eigene Meinung und ermutigte jetzt alle LGBTI*-Jugendlichen in den USA, dann gerade erst recht herauszufinden, was sie angeblich nicht lesen sollen dürfen.
Findet heraus, was ihr nicht lesen dürft!
Via Twitter erklärte der Autor: "Hey, Kinder! Hier ist euer alter Kumpel Steve King, der euch sagt, dass ihr, wenn ein Buch in eurer Schule verboten wird, so schnell wie möglich in den nächsten Buchladen oder die nächste Bibliothek gehen und herausfinden solltet, was ihr nicht lesen dürft." Der Tweet wurde inzwischen hunderttausendfach geteilt.
Andere Autoren und Journalisten witzelten weiter, dass es in den meisten Fällen allerdings zu einer Enttäuschung seitens der Jugendlichen kommen könnte, wenn sie feststellen, wie harmlos viele der gesperrten und verbotenen Bücher eigentlich sind. Zuletzt hatte ein Schulbezirk in Florida ein Kinderbuch verboten, in dem ein gleichgeschlechtliches Pinguinpaar ein Küken aufzieht. Ein Follower schrieb King auch, dass ihm sein Lehrer verboten habe, Kings Bücher zu lesen – weswegen er sie inzwischen allesamt gelesen hätte.
King hatte bereits mehrfach in der Vergangenheit seine Unterstützung von LGBTI*-Menschen erklärt. Er stand auch hinter der Entscheidung, entgegen dem Originalbuch im zweiten Teil der Verfilmung von “ES“ ein schwules Paar auftreten zu lassen – auch wenn es in diesem Fall kein Happy End für die beiden Jungs gab.
Immer mehr Buchverbote
Laut PEN America hat es in den letzten Jahren eine "dramatische Ausweitung der Buchverbote" in den USA gegeben. 41 Prozent der Bücher, die im letzten Schuljahr verboten wurden, enthielten bereits LGBTI*-Figuren oder -Themen. Andere verbotene Werke beschäftigten sich mit dem Rassismus und dem Umgang mit schwarzen Menschen in den USA. PEN ist der festen Überzeugung, dass dies alles Teil einer "koordinierten Kampagne" ist, die sich in die allgemeinen Bemühungen einreiht, LGBTI*-Personen immer mehr aus den Klassenzimmern und dem öffentlichen Leben zu entfernen.