Homo-Heilung in Deutschland Noch immer wird jedem dritten Homosexuellen Heilungstherapien nahegelegt!
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erklärte jetzt, dass Konversionstherapien auch drei Jahre nach dem Inkrafttreten des Schutzgesetzes in Deutschland immer noch ein Thema sind. Das Gesetz verbietet eigentlich seit Mai 2020 solche unseriösen Heilungspraktiken, allerdings nur bei Minderjährigen. In anderen Ländern wie beispielsweise Frankreich herrscht indes ein vollständiges Verbot. Zuletzt hatte Island angekündigt, ein Komplettverbot zu verabschieden – inklusive hohen Haftstrafen für Zuwiderhandlungen.
Jeder Dritte sollte seine sexuelle Orientierung unterdrücken!
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf befragte im Auftrag der BZgA rund 3.500 LGBTI*_Menschen in der Bundesrepublik im Alter zwischen 18 und 70 Jahren. Die Studie ist die erste überhaupt, die Daten über Betroffene und Überlebende sowie über Praktiken und Akteure erhoben hat. Beinahe jedem Dritten von ihnen wurde dabei vorgeschlagen, die sexuelle Orientierung zu ändern (29 %) oder ansonsten zu unterdrücken (32 %).
Noch höher Fallen die Zahlen bei queeren Menschen aus, 43 Prozent von ihnen wurde nahegelegt, ihre Geschlechtsidentität zu verheimlichen. „Solche Versuche, die Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung einer Person zu beeinflussen werden jedoch nicht immer erkannt“, so die BZgA weiter. Oftmals würden sich Konversionstherapien dabei hinter „pseudo-wissenschaftlichen Begriffen“ verstecken, während sich die Anbieter oft sehr freundlich und verständnisvoll zeigen würden.
Eltern raten zur Verschwiegenheit
Des Weiteren zeigte sich, dass Vorschläge zur Änderung oder Unterdrückung der sexuellen Orientierung von ganz unterschiedlichen Seiten geäußert wurden, am allermeisten erlebten Betroffene dies aber von den eigenen Eltern (47%) sowie von Freunden (30%), Familienangehörigen (28%) und Lehrern (10%). Den Wunsch, die Geschlechtsidentität zu unterdrücken, äußerten gegenüber den Befragten ebenso am meisten die Eltern (60%). Interviewt wurden zudem auch rund 600 Psychotherapeuten, 14 Prozent von ihnen sprachen sich nach wie vor für Konversionstherapien aus. Unter den Seelsorgern befürworteten dies unter gewissen Umständen sogar 32 Prozent.
Du bist schwul? Versuche Sex mit einer Frau!
Skurril muten auch die Ideen an, wie eine sexuelle Orientierung „korrigiert“ werden könne: 52 Prozent der Befragten wurde ein Date mit einer gegengeschlechtlichen Person vorgeschlagen, 50 Prozent sollten einfach „typisch männliche“ (Fußballspielen) oder „typisch weibliche“ (Shopping) Aktivitäten vollziehen und 33 Prozent der Befragten wurde nahegelegt, schlicht Sex mit einem gegengeschlechtlichen Partner zu haben.