Homo-Ehe in Estland? Starkes Signal für Menschenrechte gegenüber Nachbarland Russland!
Rund fünf Wochen nach den Parlamentswahlen in Estland erhielt Premierministerin Kaja Kallas (45) erneut den Auftrag zur Regierungsbildung – einer zweiten Amtszeit der neuen „eisernen Lady Europas“ steht damit nichts mehr im Wege. Kallas bekräftigte jetzt, dass sie sich neben der Sicherheit für ihr Land auch für Homosexuelle einsetzen wolle.
Klares Zeichen für mehr Menschenrechte
Die 45-Jährige hatte die Wahl mit rund 30 Prozent der Stimmen wohl auch deswegen gewonnen, weil sie sich klar für die Ukraine und gegen Russland ausgesprochen hatte – die jetzt erfolgte Ankündigung, auch die gleichgeschlechtliche Ehe einführen zu wollen, dürfte im Nachbarland Russland ebenso nicht freudig aufgenommen worden sein. Zuletzt hatte Putin erst Ende letzten Jahres das Anti-Homosexuellen-Gesetz auf alle Bereiche der russischen Bevölkerung ausgeweitet. Das EU- und Nato-Land Estland zeigt mit seinen jüngsten Ankündigungen auch eine klare Hinwendung zur Moderne und für mehr Menschenrechte.
Estland nimmt führende Rolle ein
Kallas´ Reformpartei wird zusammen mit zwei weiteren Parteien, den Liberalen sowie den Sozialdemokraten, eine mehrheitsfähige Koalition bilden, die sich offenbar auch bereits auf die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe einigen konnte. Kallas betonte dabei explizit in ihrer viel beachteten Rede, dass die Homo-Ehe „so schnell wie möglich“ kommen solle. LGBTI*-Aktivisten im Land werteten das als besonderes Signal; Estland wäre damit auch Vorreiter in der ganzen Region.
Rémy Bonny, Direktor der LGBTI*-Organisation Forbidden Colours, erklärte dazu: „Bald haben wir die Gleichstellung der Ehe in Estland! Das Baltikum ist wieder einmal führend in Sachen Menschenrechte und Demokratie in Mittel- und Osteuropa. Wir sehen uns bald zum Feiern beim Baltic Pride!“