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Hilfeschrei aus Brasilien

Hilfeschrei aus Brasilien Ein queeres Bündnis betont die massive Zunahme von Mordfällen

ms - 25.08.2025 - 10:00 Uhr
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Schrittweise geht es in Brasilien in puncto LGBTIQ+-Rechte aufwärts, doch der Weg bleibt weiter steinig und hart – trotz neuer Schutzrechte seit 2023 und einem Sieg vor dem Obersten Gericht des Landes. Brasilien bleibt ein Land der Gegensätze: Einerseits wird jedes Jahr der größte Pride der Welt gefeiert, andererseits werden in kaum einem anderen Land weltweit so viele Homosexuelle und queere Menschen jedes Jahr ermordet

Mordfälle an LGBTIQ+-Menschen

Im Bundesstaat Bahia nordöstlich von der Hauptstadt Brasilia wehrt sich die Community jetzt mit einem Manifest gegen die massive Zunahme von Gewalt gegenüber Homosexuellen. Die Regierung sei jetzt aufgefordert, öffentliche Maßnahmen gegen die grausamen Angriffe einzuleiten, so ein Bündnis mehrerer queerer Organisationen vor Ort. Im Manifest mit dem Titel „Our Lives Matter - LGBTIQ+ Voices from Bahia“ wird unter anderem aufgezeigt, dass Bahia Spitzenreiter bei der Gewalt gegen die Community ist. 

Allein im Jahr 2024 verzeichnete der Bundestaat, der etwa eineinhalb Mal so groß wie Deutschland ist und dabei nur 14 Millionen Einwohner hat, insgesamt 31 Morde an LGBTIQ+-Personen, allen voran dabei an schwulen Männern. Ein Anstieg von rund 41 Prozent binnen eines Jahres. In der Hauptstadt Salvador wurden allein 14 Personen aus der Community umgebracht. Binnen eines Jahres wurden weit über 4.000 Angriffe auf LGBTIQ+-Menschen festgehalten und die Zahlen steigen weiter an – in den ersten drei Monaten dieses Jahres waren es bereits rund 850 Attacken. „Die unzureichende Berichterstattung und die fehlenden Ermittlungen verstärken die Straflosigkeit und halten den Kreislauf der Gewalt aufrecht“, so das queere Bündnis. 

Aufruf an die Zivilbevölkerung

Es bedürfe jetzt eines neuen „Paktes zwischen der Zivilgesellschaft und den staatlichen Behörden“ um die Homophobie zu bekämpfen. In Salvador sowie in weiteren Ballungszentren müssten zudem Notunterkünfte für Betroffene geschaffen werden. Dazu brauche es eine kontinuierliche Förderung der LGBTIQ+-Kultur, um mehr Verständnis und Sichtbarkeit aufzubauen, und darüber hinaus bessere Gesundheitsangebote. „Für die LGBTIQ+-Community in Bahia ist dieses Manifest ein kollektiver Schrei nach Gerechtigkeit und nach einer Zukunft, in der jedes Leben zählt und in Freiheit und Respekt gelebt werden kann“, so das queere Bündnis weiter. 

Schlüsselaspekte für LGBTIQ+

Unterstrichen und bestätigt wurden die Forderungen auch jetzt bei der vierten Konferenz über die Rechte von LGBTIQ+-Menschen in São Paulo. Unter dem Motto „Aufbau einer nationalen Politik für die Rechte von LGBTIQ+“ legten die Teilnehmer vier Schlüsselaspekte fest: Bekämpfung von Gewalt, menschenwürdige Arbeit und Einkommensschaffung, Intersektionalität und die Institutionalisierung der öffentlichen Politik. Auf einer landesweiten Konferenz im August dieses Jahres sollen die zentralen Punkte erneut vertieft und angegangen werden. 

Die jüngsten Daten zeigten zuletzt vor kurzem auf, dass LGBTIQ+-Menschen in mehreren lateinamerikanischen Ländern im Zentrum der Angriffe stehen. In Brasilien haben die Attacken auf die Community zuletzt binnen eines Jahres um 52 Prozent zugenommen, insgesamt 191 Homosexuelle und queere Personen wurden 2024 ermordet

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