Hetze gegen LGBTI* Der Kampf gegen LGBTI* wird zum Schwerpunktthema im Wahlkampf der Republikaner!
Es muss ein ungeschriebenes Gesetz sein: Wer in den USA als Republikaner das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika anstrebt, muss inzwischen gegen Homosexuelle und queere Menschen austeilen. Altbekannt sind die Triaden gegen LGBTI*-Rechte von Ex-Präsident Donald Trump, neu im Rennen kam in den letzten Wochen Floridas Gouverneur Ron DeSantis dazu – ein Vorzeigekandidat, wenn man Homo-Hass als Bedingung ansetzt.
Sein „Don´t Say Gay“-Gesetz verbietet es an allen Schulen im US-Bundestaat, über Homosexualität zu reden und mit einem zweiten Gesetzesvorhaben erlaubt er zudem künftig Ärzten, dass sie Schwulen, Lesben oder queeren Menschen die Behandlung verweigern, wenn deren Lebensstil nicht mit ihrem Glauben oder ihrer Moral in Einklang zu bringen ist.
Amerikanische Werte vs. LGBTI*-Menschen
In diese illustre Runde reihte sich heute nun auch offiziell Mike Pence ein. Einstmals der treu nickende Laufbursche und Vize-Präsident unter Donald Trump, hat der 64-Jährige heute ebenso seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr bekanntgeben. Damit der mediale Knalleffekt auch groß genug ist, polterte Pence auch zugleich los, immerhin konnte er ja von den „Besten“ lernen.
Er erklärte: „Die zeitlosen amerikanischen Werte werden angegriffen wie nie zuvor.“ Im Hintergrund waren auf Videoeinspielungen LGBTI*-Menschen zu sehen, dazu Slogans wie „Drag Queens stürmen religiöse Märchenstunde.“ In den Umfragen liegt Pence derzeit bei etwa vier Prozent, also weit hinter Ron DeSantis (22 %) und Donald Trump (53 %).
Pence teilte immer schon gegen Homosexuelle aus
Nun mag man anerkennen, dass Pence die Hetze auf Homosexuelle nicht erst mühselig lernen musste, schon als Vize-Präsident sowie in seiner gesamten politischen Laufbahn zuvor ging er die Gay-Community immer wieder mit Vorliebe an. Homosexualität sei so laut Pence nur ein „erlerntes Verhalten“, weswegen er immer wieder für die „Heilung“ von Schwulen und Lesben mit Hilfe von Konversionstherapien warb. Er hatte auch immer wieder versucht, die Religionsfreiheit gegen die Rechte von Homosexuellen auszuspielen und bestritt eisern, dass es sich bei Schwulen und Lesben überhaupt um eine Minderheit handeln würde, die Diskriminierungsschutz bedürften.
LGBTI*-Community im Zentrum der Angriffe
Jetzt als Kandidat fürs Amt des Präsidenten scheint Pence sein Profil noch einmal geschärft zu haben und wird den Kulturkampf gegen die LGBTI*-Community weiter befeuern. Die Republikanische Partei selbst signalisierte bereits, dass der Angriff auf Homosexuelle und queere Menschen eines ihrer Hauptthemen bei der Wahl 2024 sein wird – unabhängig vom finalen Kandidaten.
Verständlich also, dass die Human Rights Campaign erstmals in der Geschichte des Vereins gestern den Notstand für die LGBTI*-Community in den USA ausgerufen hat. So klingen auch Pences Abschlussworte für viele Schwule und Lesben eher wie eine Drohung: „Gott ist mit Amerika noch nicht fertig, und gemeinsam können wir dieses Land zurückbringen. Die besten Tage der großartigsten Nation der Welt liegen noch vor uns.“