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Queerfeindlicher Angriff in Italien: Jugendlicher überfallen

Hass: Vorfälle nehmen zu Queerfeindlicher Angriff in Italien: Jugendlicher überfallen

mr - 24.11.2025 - 19:30 Uhr
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Ein 15-jähriger Jugendlicher wurde am Freitagabend im Herzen von Vicenza Opfer eines schweren Übergriffs: Zehn Gleichaltrige attackierten ihn aus heiterem Himmel zunächst mit der Forderung nach einer Zigarette, schlugen dann zu und beleidigten ihn massiv mit homofeindlichen Ausdrücken. Während Passantinnen und Passanten noch unterwegs waren, griff niemand ein. Die Eltern des Jungen zeigen sich tief erschüttert: Für sie ist das Ausmaß sinnloser Gewalt im öffentlichen Raum Zeichen eines beunruhigenden gesellschaftlichen Klimas.

 

Gewalt als Spiegel gesellschaftlicher Tendenzen

Die Attacke reiht sich ein in eine Entwicklung, die Expertinnen und Experten seit Jahren mit Sorge beobachten: In vielen europäischen Ländern berichten Opferberatungsstellen von einer Zunahme sexualisierter und queerfeindlicher Gewalt unter Minderjährigen. Gerade Italien weist laut offiziellen Polizeidaten einen deutlichen Anstieg homofeindlich motivierter Straftaten auf – von allein 22 registrierten Angriffen im ersten Halbjahr 2025 gegenüber dem Vorjahr. Besonders schockierend bleibt, wie offen die Gewalt oft vollzogen wird: Gruppenbildung, Anheizen und die Entsolidarisierung Einzelner machen es Betroffenen nahezu unmöglich, sich zu wehren.

Nicht erst seit dem Vorfall in Vicenza fordern Initiativen wie das Collettivo Luna Rossa eine genauere Benennung der Motive auch in der medialen und öffentlichen Debatte. Zu häufig, so die Kritik, werde auf stereotype Schuldzuweisungen abgelenkt, während der Kern – homofeindliche Vorurteile in der Gesellschaft – ausgeblendet bleibe.

Der 15-jährige Junge erlitt äußerlich leichte Verletzungen, bleibt aber psychisch traumatisiert. Seine Eltern berichten, dass er schon zuvor Angst davor hatte, nachts alleine auszugehen – nun sei das Misstrauen gewachsen. Solche Erfahrungen lassen sich nicht einfach abschütteln: So bestätigen Fachstellen, dass queerfeindliche Gewalt insbesondere bei Jugendlichen das Risiko für Depressionen, Angststörungen und soziale Isolation nachhaltig erhöht.

Eine überraschende Perspektive liefern aktuelle Präventionsprojekte: An zahlreichen Schulen in Norditalien führen Pilotprogramme, die gezielt Gewaltprävention mit der Förderung von Diversität verknüpfen, zu messbar weniger Übergriffen. Wo Austausch gefördert wird, verringern sich nach Angaben der Organisatoren Vorurteile und damit auch die Quote der Angriffe.

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