Gewalt beim World Pride Vandalismus und Hassbotschaften während der World Pride in Washington DC
Beim World Pride Festival in Washington DC ist es zu einem Angriff auf einen beliebten LGBTIQ+-Treffpunkt gekommen: In der queeren Bar Sinners and Saints wurde eingebrochen und Teile des Lokals verwüstet. Die Einrichtung ist der einzige Safe Space für schwarze queere Menschen in Washington.
Traurig und kampfbereit
Nach Angaben der Polizei handele es sich klar um ein Hassverbrechen, die Täter randalierten, zerschlugen Fensterscheiben, demolierten die Eingangstüre und sprayten homophobe Beleidigungen an die Wand. Anschließend stahlen die bisher unbekannten Kriminellen einige Flaschen Alkohol und flüchteten aus der Hintertür – die Fahndung läuft. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, zur Tatzeit war die queere Bar geschlossen. Der Vorfall ereignete sich in Adams Morgan im Nordwesten Washingtons, ausgerechnet zu jener Zeit, als der Black Pride durch die Stadt zog. „Wir sind untröstlich, aber wir werden uns nicht unterkriegen lassen. Der Vandalismus spiegelt das wider, womit viele von uns täglich konfrontiert sind, unsere Gemeinschaft darf dazu nicht schweigen“, so die Barbetreiber via Instagram.
Die Stadt hält zusammen
Eigentümer Blair Nixon erklärte gegenüber der Washington Post, dass er von der Reaktion der Stadt beeindruckt sei; die Polizei schickte demnach mehrere Ermittler sowie einen LGBTIQ+-Verbindungsbeamten zur Untersuchung. Das Büro des Bürgermeisters nahm ebenfalls Kontakt auf, um Möglichkeiten zu erörtern, wie die Bar und ihre Mieter geschützt werden können. Es habe sich angefühlt, als hätte sich die ganze Stadt um die Bar geschart, sagte Nixon. „An die Feiglinge, die eingebrochen sind und verlogene Hass-Posts an die Wand gekritzelt haben: Eure Angst ist laut, aber unser Stolz ist lauter. Dieser Raum bleibt queer, trotzig und wunderbar unbehelligt.“
Zwölf Stunden nach dem Überfall öffnete die Bar erneut ihre Tore für die Gäste. „Es war uns wirklich wichtig, schnell wieder zu öffnen. Wir wollen niemals die Botschaft aussenden, dass wir unterdrückt werden können. Wir wollen nicht erschüttert werden, wir wollen nicht untergehen, wir wollen sicher sein, dass wir an unserer Mission festhalten.“ Der homophobe Schriftzug bleibe laut Nixon an der Wand stehen, um alle daran zu erinnern, für was die Community kämpft. Noch bis zum 8. Juni feiert die Stadt den World Pride, über eine Million Besucher und Touristen sind deswegen derzeit in Washington DC.