Direkt zum Inhalt
Gesundheitsministerin Daniela Behrens
Rubrik

Gesundheitsministerin Daniela Behrens Die Zeichnung von #positivarbeiten ist ein Bekenntnis für Respekt im Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben

km - 01.12.2021 - 16:27 Uhr

Am 30. November unterzeichnete die Gesundheitsministerin Niedersachsens, Daniela Behrens, die von der Deutschen Aidshilfe initiierte Erklärung #positivarbeiten – für Respekt gegenüber Menschen mit HIV in der Arbeitswelt. Damit positioniert sie sich deutlich gegen Ausgrenzung: „Als niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung möchte ich mich für eine gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Arbeitswelt einsetzen. Ich appelliere an die Arbeitgebenden in Niedersachsen, mir zu folgen, sich über die Deklaration #positivarbeiten zu informieren und diese ebenfalls für ihr Unternehmen zu zeichnen und zu leben.“, erklärte Behrens.

Die Unterzeichnung erfolgte im Rahmen einer Informationsveranstaltung für niedersächsische Unternehmerverbände und Träger, bei der u. a. die Volkswagen AG Einblicke gab, wie die seitens des Konzerns bereits gezeichnete Deklaration intern umgesetzt wird.

Aber nicht nur Volkswagen, sondern insgesamt über 130 Unternehmen sind bereits an Bord und haben oben genannte Erklärung für mehr Vielfalt und weniger Diskriminierung unterzeichnet. Darunter auch BOSCH, Continental Reifen Deutschland, IBM und PwC.

Die Geschäftsführerin der Aidshilfe Niedersachsen, Christin Engelbrecht, wies auf häufige Wissenslücken hin: „Wir begrüßen, dass auch das niedersächsische Gesundheitsministerium ein Zeichen für Respekt im Umgang mit HIV-positiven Menschen im eigenen Haus setzt. Was die meisten Menschen nicht wissen: HIV ist heute unter Therapie nicht mehr übertragbar, auch nicht beim Sex“. Es sei nicht hinzunehmen, dass Diskriminierung und Berührungsängste dennoch an der Tagesordnung seien, – auch in Niedersachsen.

„Gerade zum Weltaidstag am 1. Dezember arbeiten wir daran, viele Arbeitgebende zu gewinnen, die diese Deklaration unterzeichnen und damit sichtbar machen: Menschen mit HIV sind bei uns selbstverständlich Teil der Organisation – HIV spielt für eine gelingende, produktive Zusammenarbeit keine Rolle“, so Engelbrecht.

Das niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung arbeitet stetig und gemeinsam mit den niedersächsischen Aidshilfen daran, die Ziele der Vereinten Nation, dass 2030 weltweit kein Aids mehr ausbricht, zu erreichen. Die Kernziele sind an die sogenannten 95-95-95 Ziele gekoppelt. Dieses Ziel bedeutet: 95 % der HIV-Infizierten haben von ihrer Infektion Kenntnis, 95 % von ihnen nehmen entsprechende Medikamente ein und 95 % von diesen Menschen haben eine Viruslast unter der Nachweisgrenze.

Das bedeutet, dass bei erfolgreicher Einnahme der Medikamente eine HIV-Infektion nicht übertragbar ist, – auch nicht bei ungeschützten Sex. Denn es gilt: nicht messbar = nicht übertragbar. Die Viruslast wird bei regelmäßigen medizinischen Kontrollterminen überprüft.

Insgesamt ist Deutschland auf einem guten Weg. Das belegen die Zahlen des Robert-Koch-Instituts aus 2020:
90 % der HIV-Positiven wissen von Ihrer Infektion.
97 % von diesen Menschen sind in medizinischer Behandlung.
96 % von ihnen werden so erfolgreich therapiert, dass sie nicht mehr infektiös sind.
Für Niedersachsen lauten die Zahlen für 2020: 84-97-96.

Auch Interessant

Lebenserwartung bei LGBTI*

Zweifel am eigenen Lebenssinn

Eine Studie, die nachwirkt: Jeder dritte junge LGBTI*-Amerikaner glaubt nicht daran, 35 Jahre alt zu werden - und das bereits vor Trump als Präsident.
Studenten im Ausland

30.500 junge LGBTI*-Menschen

Wie viele LGBTI*-Menschen studieren im Ausland? Und welche Länder und Fächer sind dabei besonders beliebt?
Gedenken an NS-Opfer

Kranzniederlegung der Polizei

Gedenken zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz: Rund 10.000 Homosexuelle kamen in der NS-Zeit in Konzentrationslager, viele davon starben.
Freitod von Marcel Mann

Comedian stirbt mit 37 Jahren

Freitod von Marcel Mann: Der beliebte homosexuelle Comedian hat sich letzten Dienstag das Leben genommen. Er wurde 37 Jahre alt.
Masturbationsverbot

Gesetzentwurf aus Mississippi

Das wird bestimmt klappen: Ein demokratischer US-Senator will per Gesetz allen Männern im Bundesstaat Mississippi die Masturbation verbieten.
Queeres Sundance

Leuchtfeuer für LGBTI*-Filmkunst

Das berühmte US-Filmfestival Sundance startete in diesem Jahr mit 15 Spiel- und Dokumentarfilmen rund um die LGBTI*-Community.
Kein X, Kein Regenbogen

Neue Verbote in den USA

Der neue US-Außenminister Marco Rubio macht ernst und verbietet Regenbogenfahnen und den X-Eintrag in allen Pässen.
Neuer Rekord

LGBTI*-Menschen in Deutschland

Neuer Rekord: Über zehn Millionen Menschen in der Bundesrepublik sind homo- oder bisexuell sowie queer, mehr als je zuvor.
Mentale Gesundheit

Erste Erfolge an den Schulen

Endlich auch mal gute Nachrichten: Das Modellprogramm mit Mental Coaches an Schulen zeigt erste Erfolge - ein Lichtblick gerade für LGBTI*-Schüler.