Gesundheitsministerin Daniela Behrens Die Zeichnung von #positivarbeiten ist ein Bekenntnis für Respekt im Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben
Am 30. November unterzeichnete die Gesundheitsministerin Niedersachsens, Daniela Behrens, die von der Deutschen Aidshilfe initiierte Erklärung #positivarbeiten – für Respekt gegenüber Menschen mit HIV in der Arbeitswelt. Damit positioniert sie sich deutlich gegen Ausgrenzung: „Als niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung möchte ich mich für eine gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Arbeitswelt einsetzen. Ich appelliere an die Arbeitgebenden in Niedersachsen, mir zu folgen, sich über die Deklaration #positivarbeiten zu informieren und diese ebenfalls für ihr Unternehmen zu zeichnen und zu leben.“, erklärte Behrens.
Die Unterzeichnung erfolgte im Rahmen einer Informationsveranstaltung für niedersächsische Unternehmerverbände und Träger, bei der u. a. die Volkswagen AG Einblicke gab, wie die seitens des Konzerns bereits gezeichnete Deklaration intern umgesetzt wird.
Aber nicht nur Volkswagen, sondern insgesamt über 130 Unternehmen sind bereits an Bord und haben oben genannte Erklärung für mehr Vielfalt und weniger Diskriminierung unterzeichnet. Darunter auch BOSCH, Continental Reifen Deutschland, IBM und PwC.
Die Geschäftsführerin der Aidshilfe Niedersachsen, Christin Engelbrecht, wies auf häufige Wissenslücken hin: „Wir begrüßen, dass auch das niedersächsische Gesundheitsministerium ein Zeichen für Respekt im Umgang mit HIV-positiven Menschen im eigenen Haus setzt. Was die meisten Menschen nicht wissen: HIV ist heute unter Therapie nicht mehr übertragbar, auch nicht beim Sex“. Es sei nicht hinzunehmen, dass Diskriminierung und Berührungsängste dennoch an der Tagesordnung seien, – auch in Niedersachsen.
„Gerade zum Weltaidstag am 1. Dezember arbeiten wir daran, viele Arbeitgebende zu gewinnen, die diese Deklaration unterzeichnen und damit sichtbar machen: Menschen mit HIV sind bei uns selbstverständlich Teil der Organisation – HIV spielt für eine gelingende, produktive Zusammenarbeit keine Rolle“, so Engelbrecht.
Das niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung arbeitet stetig und gemeinsam mit den niedersächsischen Aidshilfen daran, die Ziele der Vereinten Nation, dass 2030 weltweit kein Aids mehr ausbricht, zu erreichen. Die Kernziele sind an die sogenannten 95-95-95 Ziele gekoppelt. Dieses Ziel bedeutet: 95 % der HIV-Infizierten haben von ihrer Infektion Kenntnis, 95 % von ihnen nehmen entsprechende Medikamente ein und 95 % von diesen Menschen haben eine Viruslast unter der Nachweisgrenze.
Das bedeutet, dass bei erfolgreicher Einnahme der Medikamente eine HIV-Infektion nicht übertragbar ist, – auch nicht bei ungeschützten Sex. Denn es gilt: nicht messbar = nicht übertragbar. Die Viruslast wird bei regelmäßigen medizinischen Kontrollterminen überprüft.
Insgesamt ist Deutschland auf einem guten Weg. Das belegen die Zahlen des Robert-Koch-Instituts aus 2020:
90 % der HIV-Positiven wissen von Ihrer Infektion.
97 % von diesen Menschen sind in medizinischer Behandlung.
96 % von ihnen werden so erfolgreich therapiert, dass sie nicht mehr infektiös sind.
Für Niedersachsen lauten die Zahlen für 2020: 84-97-96.