Gescheiteter Anschlag Tatverdächtiger in Florida festgenommen
In West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida wurde jetzt ein 43-jähriger Mann festgenommen, nachdem er laut Polizei versucht haben soll, mit einem SUV Mitglieder eines LGBTIQ+-Laufclubs in voller Fahrt zu überfahren. Die Polizei geht von einem möglichen homophoben Anschlagsversuch aus.
Mit SUV in die Menschenmenge
Der Verdächtige namens Ihab Mustafa El Mahmoud (43) wurde in Gewahrsam genommen, nachdem Augenzeugen zuvor berichteten, er habe sein Fahrzeug beschleunigt und gezielt auf eine Gruppe von Personen zugesteuert, die an der Parker Avenue trainierten. Weitere Menschen meldeten den Angriff über den Notruf und erklärten, dass El Mahmoud mehrfach versucht habe, in die Menschenmenge zu rasen. Der Tatverdächtige soll dabei mit seinem Ford Bronco zunächst direkt auf die queeren Menschen zugesteuert sein – als dies misslang, fuhr er über eine Böschung auf den Gehweg und versuchte erneut, die LGBTIQ+-Personen umzufahren.
Glücklicherweise hatte der Attentäter kein Erfolg und floh anschließend mit seinem Fahrzeug. Er fuhr rund 1,5 Kilometer ostwärts auf dem Okeechobee Boulevard, parkte sein Fahrzeug in einer Garage und entfernte das Kennzeichen. Die Polizei nahm ihn trotzdem fest, kurz nachdem er sich versteckt hatte. Die Ermittler teilten lokalen Behörden und Medien mit, dass der Fahrer emotional auf einen vermeintlichen Kommentar eines Mitglieds des Laufclubs reagiert habe, was nach ihrer Darstellung zu seinem Verhalten geführt haben soll. Weitere Details wurden nicht genannt.
Anklage in mehreren Punkten
Die Polizei von West Palm Beach hat El Mahmoud inzwischen bereits wegen schwerer Körperverletzung und rücksichtslosem Fahren angeklagt. Die Ermittler prüfen derzeit, ob der Fall zudem unter Floridas Gesetze zur Hasskriminalität fällt und damit deutlich verschärft werden könnte. Die Untersuchungen dauern an, offenbar geht die Polizei allerdings von einem homophoben Hate Crime aus.
Nach Angaben des FBI wurden in den USA im vergangenen Jahr mindestens 655 Hassverbrechen gemeldet. Statistisch ereignen sich Hassstraftaten in den USA am häufigsten im privaten Wohnumfeld: In den vergangenen zehn Jahren wurden über 1.800 derartige Vorfälle gemeldet. An zweiter Stelle liegen öffentliche Räume wie Straßen und Verkehrswege. Besonders alarmierend: In den vergangenen fünf Jahren wurden mindestens 431 Fälle von Anti-LGBTIQ+-bedingter schwerer Körperverletzung registriert. Das häufigste Delikt bleibt Vandalismus – auch gegen queere Einrichtungen. Hier wurden im gleichen Zeitraum über 1.100 Fälle gemeldet.