Gemeinsam sind wir stark! LGBTI*-Community in Europa sei bisher den Angriffen nicht gewachsen!
Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ plant die europäische LGBTI*-Organisation Forbidden Colours eine neue Initiative namens „United 4 Diversity“ – die Koalition aus LGBTI*-Aktivisten, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Experten aus der Wissenschaft, politischen Entscheidungsträgern und Unternehmensverbänden hat zum Ziel, die wachsende Bedrohung für die Menschenrechte von LGBTI*-Personen und den Demokratien zu bekämpfen. Das Projekt sei ein „Wake-Up-Call“ für die ganze Community.
Brainstorming mit LGBTI*-Entscheidungsträgern
Direktor Rémy Bonny betonte dabei, dass man sehr besorgt sei über die Anti-LGBTI*-Bewegungen, die nicht nur in den USA, sondern auch in Europa immer mehr an Einfluss gewinnen würden. Anfang Oktober wollen die Teilnehmer bei einem dreitätigen Brainstorming im Rahmen der Auftaktveranstaltung in Brüssel einen europäischen Aktionsplan erarbeiten, der sich auf vier Kernbereiche konzentrieren soll: Forschung und Wissen, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Gesetzgebung und Politik sowie Finanzierung und Philanthropie.
Gezielte Angriffe auf LGBTI* seit rund 15 Jahren
Bonny lädt dazu auch LGBTI*-Organisationen aus Deutschland ein – je breiter das Bündnis werde, um so stärker könne es gegen künftige Bedrohungen vorgehen: „In den letzten 15 Jahren haben wir miterlebt, wie die LGBTI*-Gemeinschaften in ganz Europa zum Sündenbock gemacht wurden. Wie Anti-LGBTI*-Politiker auf dem ganzen Kontinent an Stärke gewonnen haben. Wie LGBTI*-Menschen von anti-europäischen und anti-demokratischen Kräften instrumentalisiert wurden. Wir haben die Einführung von ´LGBT-freien Zonen´ in Polen erlebt. Wir haben die Verabschiedung von Gesetzen gesehen, die die LGBTI*-Gemeinschaften in Ungarn und Russland zum Schweigen bringen. Wir haben gesehen, wie autokratische Politiker hasserfüllte Rhetorik einsetzen, um Angst zu verbreiten und Demokratien zu destabilisieren.“
Es ist Zeit, zurückzuschlagen
Bisher zeige sich die LGBTI*-Community in Europa dabei laut Bonny der Bedrohung nicht gewachsen. Dabei sei es wichtig herauszustellen, dass diese Angriffe auf LGBTI*-Menschen nicht nur die Community selbst treffen, sondern grundsätzliche zentrale Wert Europas untergraben, die Sicherheit der EU schwächen und die Widerstandsfähigkeit der Demokratien attackieren würden. Akteure aus dem öffentlichen Sektor, der Unternehmenswelt und der Zivilgesellschaft müssten jetzt ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam gegen die Bedrohungen vorzugehen. „Es ist an der Zeit, sich zusammenzuschließen und zurückzuschlagen“, so Bonny abschließend.