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Spanien ermittelt gegen Bischof wegen Konversionstherapien

Geistlicher im Umpohlungswahn Spanien ermittelt gegen Bischof wegen Konversionstherapien

mr - 20.11.2025 - 20:30 Uhr
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Am 19. November 2025 hat die spanische Regierung Ermittlungen gegen José Ignacio Munilla, Bischof von Orihuela-Alicante, eingeleitet. Hintergrund sind Äußerungen des Geistlichen, die als Aufruf zu sogenannten Konversionstherapien gewertet werden – Praktiken, die in Spanien gesetzlich untersagt sind. Für viele gilt das Verfahren als menschenrechtswidrig und schädlich für die seelische Gesundheit betroffener Personen.

 

Ermittlungen gegen einen prominenten Bischof

Das spanische Ministerium für Gleichstellung unter Leitung von Ana Redondo sieht mit Munillas Statements einen klaren Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot von LGBTIQ+-Personen. Munilla hatte öffentlich Psychologinnen und Psychologen unterstützt, die sogenannte „Umpolungsmaßnahmen“ anbieten, und deren Verbot als ironisch dargestellt. In sozialen Netzwerken kritisierte er, dass es erlaubt sei, das Geschlecht mithilfe medizinischer Eingriffe zu ändern, während Angebote, homosexuelle Orientierung zu „therapieren“, sanktioniert würden. Gerade solche Haltungen könnten nach Ansicht von Fachleuten den Schutz queerer Menschen schwächen. Bereits im Januar 2025 untersuchte das Ministerium spanische Diözesen wegen des Verdachts auf ähnliche Angebote.

 

Streit um Konversionstherapien und Kirchenrolle

Konversionstherapien stehen EU-weit massiv in der Kritik. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und zahlreiche internationale Fachverbände stufen derartige Maßnahmen als unwirksam und schädlich ein. In mehreren europäischen Staaten sind sie daher – wie in Deutschland seit 2020 für Minderjährige – vollständig verboten. Spanien hatte 2022 ein landesweites Verbot für Konversionsmaßnahmen angekündigt. Trotzdem gibt es weiterhin Fälle, in denen solche Verfahren unterstützt oder angeboten werden. Die katholische Kirche Spaniens steht immer wieder in der Diskussion, wenn es um die Vermittlung von Geschlechterbildern oder um die Ablehnung von LGBTIQ+-Rechten geht.

 

 

„Solche Therapien bergen erhebliche Risiken für die psychische und körperliche Gesundheit. Es ist dringend notwendig, ein klares und nachhaltiges Verbot zu sichern“, betont der spanische Ombudsmann Ángel Gabilondo.

Die Ermittlungen gegen Bischof Munilla sorgen in Spanien für eine kontroverse Debatte über Meinungsfreiheit, Religionsgrenzen und Diskriminierungsschutz. Parallel wächst europaweit der Druck auf Staaten, Konversionspraktiken noch konsequenter zu unterbinden. Bleibt die Frage, wie die Gesellschaft in Zukunft mit religiösen Traditionen und der Verantwortung für Gleichstellung umgeht – und wie viel Raum für sogenannte Konversionstherapien in einem inklusiven Europa noch bleibt.

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