Gay Halloween! Die Top-10 der schlimmsten schwulen Horrorerlebnisse an Halloween
Für die einen ist es schlicht nur Kitsch made in USA, für andere ist es inzwischen gerade in der Gay-Community ein liebgewonnenes Happening: Halloween. Egal, ob wir uns zu Michael Myers, Chucky oder Freddy Krueger auf die TV-Couch kuscheln oder wir den Brief mit der letzten Nebenkostenabrechnung endlich öffnen, manchmal brauchen wir etwas Schrecken in unserem Leben – Horror ist auch in der LGBTI*-Community ab und an herzlich willkommen. Natürlich nur so lange, bis er nicht Realität wird, denn wer würde schon gerne mit Putin, Orban oder auch Bolsonaro zu einer feucht-fröhlichen queeren Halloween-Party aufbrechen wollen? Auch wenn letzterer am gestrigen Sonntagabend seinen ganz persönlichen Horror erlebte, als er die Wiederwahl zum Präsidenten von Brasilien verlor – seitdem feiert die LGBTI*-Community vor Ort ausgelassen. So kann der Horror des einen viele andere sehr glücklich machen.
Der wahre Horror? Familienbesuch an Allerheiligen
Für viele Schwule, die pflichttreu am ersten November, an Allerheiligen, die Familie besuchen, um am jährlichen Staffellauf auf dem Friedhof, der berühmten Gräber-Rallye, teilzunehmen, entfaltet sich so erst in der Nacht nach Halloween der wahre Horror. Ursprünglich kam Halloween dabei nicht aus den USA, wie man vermeintlich meinen möchte, sondern aus dem katholischen Irland – erst irische Einwanderer machten den Brauch auch in Amerika bekannt. Übrigens auch die Sache mit dem Kürbis geht auf eine Erzählung aus Irland zurück, bei der ein Pakt mit dem Teufel eine wesentliche Rolle spielte. Für naschfreudige Jungs indes geht es heute Abend vor allem um “Süßes oder Saures“, der altbekannten Aufforderung, entweder Zuckerwerk zu verteilen oder sonst Streiche gespielt zu bekommen. Doch wovor fürchten sich eigentlich schwule Jungs an Halloween am meisten?

Was ist der wahre Horror für die Gay-Community? SCHWULISSIMO hat für Euch eine Top-10-Liste erstellt!
- Horror vor dem Spiegel: Sind alle deine grau geschminkten Haare wirklich nur gefärbt, oder blinzelt doch schon das erste echte graue Haar hervor? Dabei sollten wir als Horror-Fans wissen, dass im Spiegel immer die größte Gefahr lauert.
- Horror Outfit: Stellt sich anfangs noch die Frage, ob man vielleicht als halbnackter Untoter mit Kürbis oder als sexy Graf Dracula auf die Party geht, muss man nach zweieinhalb Jahren Corona und zu viel Leckereien feststellen: Ich gehe als Poltergeist und werfe mir einfach das Bettlacken über den Kopf. Alles andere passt nicht mehr. Buh!
- Horror Flirten: Zwischen spooky und skurril ist nur ein schmaler Grat. So kann der Anmachspruch “Darf ich an dir knabbern?“ eine vampirische Freude sein, während “Ich will dein Blut trinken“ nur für ganz spezielle Fetisch-Freunde noch sinnvoll klingt.
- Horror Smalltalk: Halloween befeuert leider bei einigen Jungs die absurde Idee, sie seien besonders witzig, das Kostüm würde sozusagen den Intellekt anheben. Nach viel Erfahrung sollten wir festhalten, nicht jeder ist so redegewandt wie der Clown Pennywise und quatscht uns in ein viel zu enges Loch, manche bleiben in puncto Cleverness auf einer Stufe mit Frankensteins Monster stehen. Und jetzt bitte kein langes Gesicht machen wie Ghostface, sondern sich diesen als Vorbild nehmen: Er schweigt und schreitet lieber gleich zur Tat.
- Horror Shining: Kälte ist nicht der Freund von Outdoor-Enthusiasten, auch wenn an Halloween inklusive Verkleidung die Lust, zwischen Bäumen und Sträuchern ein Schäferstündchen zu erleben, manchmal besonders groß sein mag. Doch spätestens seit Jack Nicholson wissen wir, dass so ein besonderes Shining nachts im grünen Buschwerk vor allem bei Frost frostig werden kann.
- Horror Cruising: Bei einem heißen Intermezzo mit einem jungen Werwolf während einer Gay-Party stellt sich die eine Frage, sobald du vor dem Hündchen auf die Knie gehst: Bekomme ich was Süßes oder schmeckt es sauer? Und wie behaart ist so ein Werwolf eigentlich am ganzen Körper?
- Horror forever: Halloween ist die Nacht der lebenden Toten, doch manche scheinen das mit der einen Nacht nicht ganz verstanden zu haben. Gerade in der LGBTI*-Community tummeln sich ab und an Menschen, für die ist rein äußerlich bereits das ganze Jahr über Halloween. Oder anders gesagt: Bei manchem bewirkt eine Horrormaske eine visuelle Verbesserung.
- Horror Finale: Nicht immer tummelt sich unter der Maske der Mann unserer Träume. Das merken wir spätestens, wenn er alle Hüllen fallen lässt und wir beim Blick auf sein Gemächt feststellen: Das ist ein Ding aus einer anderen Welt. Wie genau sah noch einmal das Alien aus, dass sich durch die Bauchdecke des Astronauten gefressen hat? Dann lieber schnell die Flucht ergreifen, doch bedenke: Im Gegensatz zu jedem Horrorfilm nicht die Treppe in den ersten Stock hinauflaufen, sondern einfach zur Haustür hinaus – die klischeemäßig schlimmstenfalls gerade dann immer verschlossen ist.
- Horror Erwachen: Ganz wie bei Doctor Sleep erwachen wir dann am nächsten Tag und stellen fest, die Untoten sind vielleicht noch immer unter uns. Die ersten und wichtigsten Fragen sind dann: In welcher Dimension also Wohnung befinde ich mich? Ist das Leatherface, der neben mir schnarcht? Und was sticht da gegen mein Hinterteil? Freddy Krueger, ein Holzpflock gegen aufdringliche Vampire oder doch…
- Horror Morgen: Der Morgen nach der Halloweennacht. Beim ersten versehentlichen erneuten Blick in den Spiegel stellt sich die Frage: Ist das noch Schminke im Gesicht oder sehe ich wirklich so fertig aus? Und wann stürmt deswegen ein Exorzist durch meine Wohnungstür?