Fußball mit Herz Eine Safe Space für Fußballfans in der Frankfurter Fan-Zone
Wenn ab Mitte Juni die Europaweltmeisterschaft ganz Deutschland bestenfalls wieder in einen gemeinsamen Freudentaumel versetzen wird, bleibt für LGBTI*-Menschen oftmals wenig Platz – noch immer ist gerade auch Homophobie unter Fans ein großes Thema, auch beim Public Viewing in den großen Städten.
Dabei gibt es durchaus viele Schwule, die tatsächlich auch Interesse am Lieblingssport der Deutschen haben. Ein geplantes Massen-Outing im Profifußball für mehr Akzeptanz und Sichtbarkeit von Homosexuellen scheiterte allerdings gerade erst.
Safe Space in der Fan-Zone
In Frankfurt wird deswegen jetzt in der riesigen Fan-Zone entlang des Mainufers einen Monat lang auch ein geschützter Raum eingerichtet werden, speziell für die LGBTI*-Community. Die Regenbogen-Area – eine Idee von Claudia Bubenheim aus Neu-Isenburg sowie Dominic Jung, Chef des Getränkestands Grim. In diesem Safe Space wird es dann zwei Stände, eine Bühne und alles für Speis und Trank geben. Platz ist für bis zu 1.000 Gäste.
In erster Linie richte sich die Area an Schwule, Lesben und Transsexuelle, willkommen sei aber grundsätzlich jeder, so Bubenheim gegenüber der Frankfurter Rundschau: „Viele aus der Community in Frankfurt sind Fußball-Fans. Das Schöne an der EM ist, alles rund um diesen Sport ist bunt und vielfältig.“ Bubenheim weiß, wovon sie spricht, seit rund 15 Jahren erschafft sie bereits bei vielen Festivals im Raum Frankfurt einen speziellen Bereich für die LGBTI*-Community.
LGBTI* soll Teil von König Fußball sein
Bei einem Fußballspiel war sie erstmals 2011 mit einer Regenbogen-Area bei der WM der Frauen mit dabei. „Inzwischen ist das Publikum immer bunter und durchmischter geworden. Das spricht für die Toleranz der Menschen. Ich halte es für wichtig, dass die LGBTI*-Community Teil der Fan-Zone ist. Zugleich ist es auch ein geschützter Raum.“
Ähnlich wie die gesamte, rund 1,4 Kilometer lange Fan-Zone wird auch das Regenbogen-Areal vom ersten Anstoß an täglich jeden Nachmittag ab 13 Uhr vier Wochen lang geöffnet sein. Bubenheim will die Idee der Regenbogen-Area weiter in die Welt hinaustragen, direkt nach der EM geht es deswegen zum Open Doors Festival.