Direkt zum Inhalt
Fußball mit Herz

Fußball mit Herz Eine Safe Space für Fußballfans in der Frankfurter Fan-Zone

ms - 27.05.2024 - 16:00 Uhr
Loading audio player...

Wenn ab Mitte Juni die Europaweltmeisterschaft ganz Deutschland bestenfalls wieder in einen gemeinsamen Freudentaumel versetzen wird, bleibt für LGBTI*-Menschen oftmals wenig Platz – noch immer ist gerade auch Homophobie unter Fans ein großes Thema, auch beim Public Viewing in den großen Städten. 

Dabei gibt es durchaus viele Schwule, die tatsächlich auch Interesse am Lieblingssport der Deutschen haben. Ein geplantes Massen-Outing im Profifußball für mehr Akzeptanz und Sichtbarkeit von Homosexuellen scheiterte allerdings gerade erst

Safe Space in der Fan-Zone

In Frankfurt wird deswegen jetzt in der riesigen Fan-Zone entlang des Mainufers einen Monat lang auch ein geschützter Raum eingerichtet werden, speziell für die LGBTI*-Community. Die Regenbogen-Area – eine Idee von Claudia Bubenheim aus Neu-Isenburg sowie Dominic Jung, Chef des Getränkestands Grim. In diesem Safe Space wird es dann zwei Stände, eine Bühne und alles für Speis und Trank geben. Platz ist für bis zu 1.000 Gäste.  

In erster Linie richte sich die Area an Schwule, Lesben und Transsexuelle, willkommen sei aber grundsätzlich jeder, so Bubenheim gegenüber der Frankfurter Rundschau: „Viele aus der Community in Frankfurt sind Fußball-Fans. Das Schöne an der EM ist, alles rund um diesen Sport ist bunt und vielfältig.“ Bubenheim weiß, wovon sie spricht, seit rund 15 Jahren erschafft sie bereits bei vielen Festivals im Raum Frankfurt einen speziellen Bereich für die LGBTI*-Community. 

LGBTI* soll Teil von König Fußball sein

Bei einem Fußballspiel war sie erstmals 2011 mit einer Regenbogen-Area bei der WM der Frauen mit dabei. „Inzwischen ist das Publikum immer bunter und durchmischter geworden. Das spricht für die Toleranz der Menschen. Ich halte es für wichtig, dass die LGBTI*-Community Teil der Fan-Zone ist. Zugleich ist es auch ein geschützter Raum.“

Ähnlich wie die gesamte, rund 1,4 Kilometer lange Fan-Zone wird auch das Regenbogen-Areal vom ersten Anstoß an täglich jeden Nachmittag ab 13 Uhr vier Wochen lang geöffnet sein. Bubenheim will die Idee der Regenbogen-Area weiter in die Welt hinaustragen, direkt nach der EM geht es deswegen zum Open Doors Festival. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Neue Richtlinien beim Dating

Großbritannien verschärft Regeln

Wer ab heute in Großbritannien eine schwule Dating-App öffnen will, braucht eine Altersverifikation - auch als Tourist. Ein Vorbild für Deutschland?
Ende der Antidiskriminierung

Queere Petition als letzte Rettung?

Die EU hat das geplante Antidiskriminierungsgesetz ad acta gelegt, Kritiker befürchten massive Einschnitte, queere Vereine fordern nun ein Umdenken.
Ermittlung gegen Bürgermeister

Vorgehen nach Budapest Pride

Ungarn macht ernst: Budapests Bürgermeister Gergely Karacsony muss kommende Woche zum Polizeiverhör erscheinen, weil er den CSD möglich machte.
Regenbogen über dem Bundesrat

Pride-Flagge wird zum CSD gehisst

Der Streit geht weiter: Der Bundesrat wird zum Berliner CSD die Regenbogenfahne hissen - anders als am Bundestag.
Freiheit für Hernández Romero

125 Tage im Foltergefängnis

Der schwule Maskenbildner Andry Hernández Romero ist frei! Die USA hatte ihn zuvor ohne Prozess in ein Foltergefängnis nach El Salvador abgeschoben.
Peter Schmidt ist tot

Hamburger Designer von Weltruf

Das lila Design von Milka oder ikonische Parfümflakons: In seiner Wahlheimat Hamburg verstarb der schwule Star-Designer Peter Schmidt mit 87 Jahren.
Besserer Schutz im Club

Awareness-Konzept in Wien

40 % der Wiener fühlen sich unsicher beim Clubbing, gerade auch queere Menschen. Ab 2026 wird ein Awareness-Konzept bei Events deswegen zur Pflicht.
Urteil mit großer Bedeutung

Präzedenzfall für US-Queers?

Ein Gericht in Kanada setzte vorerst die Ausweisung eines queeren US-Bürgers aus. Begründung: In den USA könnte es nicht mehr sicher für LGBTIQ* sein.
Hass-Kampagne in der Türkei

Perfide Umfrage in der Bevölkerung

Die Türkei geht mit immer extremeren Mitteln gegen die Community vor, jetzt soll eine perfide Befragung der Bevölkerung den Hass auf LGBTIQ+ befeuern.