Direkt zum Inhalt
Fußball in England

Fußball in England Englands Fußballbund erlässt strikte Richtlinien für queere Männer

ms - 09.07.2025 - 14:30 Uhr
Loading audio player...

Im April dieses Jahres urteilte das höchste Gericht Großbritanniens einstimmig, dass trans* Frauen rechtlich nicht mit biologischen Frauen gleichzustellen sind und damit nicht unter das Gleichstellungsgesetz von 2010 fallen. Die gesetzliche Definition einer Frau nimmt nur Bezug auf das biologische Geschlecht. Seitdem haben erste Firmen und staatliche Einrichtungen ihre Regularien im Umgang mit trans* Personen bereits angepasst, nun zog der britische Fußballbund (FA) nach und sorgt innerhalb der queeren Community für Empörung.

Verpflichtende Erklärung queerer Männer 

Zum einen wurden bereits im Mai trans* Frauen im Frauenfußball vollständig verboten, zum anderen hat der FA jetzt außerdem neue Richtlinien für trans* Männer herausgebracht. Trans* Männer im Fußball müssen vor der Teilnahme an Spielen ab sofort schriftlich bestätigen, dass sie „biologisch weiblich“ sind und daher auch „ein größeres Verletzungsrisiko haben, wenn sie gegen erwachsene biologische Männer spielen“. Das Formular soll der juristischen Absicherung dienen und muss von allen trans* Männern ausgefüllt werden, die an FA-Wettbewerben teilnehmen wollen.

Laut der BBC heißt es dazu in der Spielererklärung: „Ich bin eine biologische Frau, deren Geschlechtsidentität männlich oder nicht-binär ist, und möchte an offenen Altersklassen und Wettbewerben teilnehmen, die Männern vorbehalten sind.“ Die queeren Spieler müssen zudem mit Unterschrift bestätigen, dass es „physiologische und leistungsbezogene Unterschiede zwischen erwachsenen biologischen Frauen und erwachsenen biologischen Männern gibt. Daher haben erwachsene biologische Frauen ein höheres Verletzungsrisiko, wenn sie gegen erwachsene biologische Männer spielen, als wenn sie gegen erwachsene biologische Frauen spielen. Meine Behandlung wird diese Unterschiede und die daraus resultierenden erhöhten Sicherheitsrisiken nicht vollständig ausgleichen.“

Empörung bei queeren Vereinen

Damit nicht genug, sind trans* und nicht-binäre Fußballer jetzt außerdem dazu verpflichtet, einen Testosteronspiegel im „normalen Bereich für erwachsene Männer“ vorzuweisen und sich einer „angemessenen Beratung und Untersuchung“ durch einen qualifizierten Arzt unterziehen zu lassen. Die ersten queeren Vereine zeigen sich von den expliziten Richtlinien empört und sprechen von Diskriminierung von queeren Menschen. „Es ist unglaublich enttäuschend, zumal die FA ein langjähriger und lautstarker Unterstützer von queeren Kampagnen war, der sich für Inklusion im Sport für alle Altersgruppen und auf allen Ebenen des Spiels eingesetzt haben“, so beispielsweise der Verein Stonewall. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Erfolg in der Karibik

Homosexualität entkriminalisiert

Große Freude in der Karibik! Im Inselstaat St. Lucia erklärte der Oberste Gerichtshof die Anti-Homosexuellengesetze für verfassungswidrig.
CSD-Angriffe in Sachsen

Geldstrafe nach Buttersäure-Attacke

Viele CSD-Veranstalter in Sachsen sind zermürbt über die permanenten Angriffe von Rechtsextremisten. Ein Urteilsspruch in Döbeln macht Hoffnung.
Donnerknall in den US-Medien

Outing von Fox-News-Kommentator

Erdbeben im konservativen US-Medienzirkus: Der Fox News-Kommentator Robby Soave machte seine Verlobung mit einem schwulen Medizinstudenten öffentlich.
Wohnprojekt in Frankreich

LGBTIQ+-Menschen und HIV-Positive

In Frankreich entsteht das erste Wohnprojekt nur für ältere LGBTIQ+-Menschen und Personen mit HIV - ein Konzept mit Vorbildcharakter.
Reise durch Amerika

LGBTIQ+-Aufklärungskampagne vor Ort

Back to the roots: Die Human Rights Campaign bereits republikanische US-Bundesstaaten, um Vorurteile gegen LGBTIQ+ im persönlichen Gespräch abzubauen.
Haftstrafe für Pornostar

45 Jahre Gefängnis für Ludvig

Der schwule Adult-Star Ludvig wurde in Florida zu 45 Jahren Haft verurteilt, weil er seinen Partner und Pornolabel-Chef William Futral ermordet hat.
Große Trauer in Italien

Schwules Promipaar verunglückt

Das schwule italienische Star-Designerpaar Paglino und Grossi stirbt bei Frontalzusammenstoß auf der Autobahn durch einen 82-jährigen Geisterfahrer.
Statement gegen Hassgewalt

Hamburger Polizei zur Pride Week

Zur aktuellen Pride Week setzt die Hamburger Polizei ein klares Zeichen gegen Hassgewalt - unterstützt von RTL-Star-Choreograf Jorge González.
Bye Bye George

Haftantritt von George Santos

Schwuler Politstar der Republikaner, dann die Verurteilung wegen Betrug, Fälschung, Identitätsdiebstahl. Ab dieser Woche sitzt George Santos in Haft.