Fuck you Menschenrechte!? Letztes Jahr Katar, jetzt geht die WM der Fußballclubs nach Saudi-Arabien
Hunderte Journalisten weltweit hatten sich bereits Monate vor der Fußballweltmeisterschaft Ende letzten Jahres in Katar die Finger wund geschrieben, in Talkshows wurde immer wieder über Menschenrechte im Emirat debattiert – ein Land, in dem bis heute Homosexuelle verurteilt, inhaftiert und sogar hingerichtet werden. Im Mittelpunkt der internationalen Kritik stand dabei die FIFA, der Weltfußballverband, der die Spiele nach Katar vergeben hatte. Daraus gelernt hat die Organisation offensichtlich nicht – sie vergab jetzt die Club-WM 2023 nach Saudi-Arabien. Passend dazu wird FIFA-Präsident Gianni Infantino auch Thema beim Karneval in Köln in diesem Jahr am Rosenmontag sein (siehe Bild).
FIFA missachtet die Menschenrechte
Scharfe Kritik kommt von mehreren LGBTI*-Verbänden und Bürgerrechtsgruppen sowie Menschenrechtsorganisationen. Amnesty International erklärte beispielsweise, dass die FIFA wieder einmal die “grausame Menschenrechtsbilanz" eines Golfstaats ignoriere. Und weiter: „Die FIFA missachtet einmal mehr ihre eigene Menschenrechtspolitik und macht sich mitschuldig an eklatantem Sportswashing", so Stephen Cockburn von Amnesty International. Abermals werde dabei versucht, das menschenverachtende System eines Staates durch den Sport zu legitimieren. In Saudi-Arabien wurden nach Angaben von Amnesty International im vergangenen Jahr allein an einem Tag 81 Menschen hingerichtet. Auf Homosexualität steht die Todesstrafe, die Meinungsfreiheit ist weitestgehend unterbunden.
Die FIFA und das liebe Geld
Für die FIFA offensichtlich kein Grund zur Aufregung, weswegen sie die Spiele der Club-WM einstimmig in dieser Woche an den Golfstaat vergeben hat, die nun dort im Dezember 2023 stattfinden werden. Zudem hat sich Saudi-Arabien auch für die Fußballweltmeisterschaft 2030 beworben. Mit der Vergabe nach Saudi-Arabien folgt die FIFA dabei beinahe bereits einer Tradition, in den letzten fünf Jahren fand die Club-WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar und Marokko statt, allesamt Länder in denen Homosexuelle hingerichtet werden. Für die FIFA scheint es auch weiterhin nicht beachtenswert zu sein, wenn Köpfe rollen – viel wichtiger ist und bleibt es, dass der Rubel weiter rollt.