Folterungen von Kindern Brutale Unterdrückungsmethoden von iranischen Frauen und LGBTI*-Demonstranten
Die Situation im Iran eskaliert immer mehr – Amnesty International deckte jetzt auf, dass das Mullah-Regime auch Folterungen an Kindern verübt. Die Gründe sind stets die gleichen: Es geht um die Unterdrückung der Demonstrationen gegen die menschenverachtende Regierung, angeführt von Frauen und Mitgliedern der LGBTI*-Community. Ganze Familien sollen eingeschüchtert werden – als direkten Angriffspunkt hat sich die Regierung nun an den Schwächsten des Landes vergangen.
Elektroschocks und Peitschenhiebe bei Kindern
Die Untersuchungen von Amnesty International decken Foltermethoden auf, die die Revolutionsgarden, die paramilitärischen Basij, die Polizei für öffentliche Sicherheit und andere Sicherheits- und Geheimdienstkräfte angewendet haben. Dazu gehören Schläge, Peitschenhiebe, Elektroschocks, Vergewaltigungen und andere sexualisierte Gewalt gegen Kinder im Alter von zwölf Jahren.
Dieter Karg, Iran-Experte bei Amnesty International in Deutschland, sagt: "Iranische Staatsbeamte haben Kinder aus ihren Familien gerissen und sie unvorstellbaren Grausamkeiten ausgesetzt. Es ist abscheulich, dass Beamte ihre Macht auf diese Weise gegenüber schutzbedürftigen und verängstigten Kindern missbrauchen, ihnen und ihren Familien schwere Schmerzen und Ängste zufügen und sie mit schweren körperlichen und seelischen Narben zurücklassen. Diese Gewalt gegen Kinder offenbart eine gezielte Strategie, um die Jugend des Landes zu unterdrücken und sie davon abzuhalten, Freiheit und Menschenrechte einzufordern.“
Frauen und LGBTI*-Menschen Hand in Hand
Gerade junge LGBTI*-Menschen haben sich den Kämpfen und den Protesten in den vergangenen sechs Monaten angeschlossen. Das Ziel ist es, Hand in Hand für alle Iraner eine bessere und freiere Zukunft zu erlangen. Das Mullah-Regime indes versucht seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam, jedwede Demonstrationen zu unterbinden. Amini war inhaftiert worden, weil sie ihr Kopftuch „nicht korrekt“ getragen hatte. Schwule Männer sowie auch queere Personen werden seit Jahrzehnten im Land bereits gejagt, inhaftiert und zu Tode gefoltert. Amnesty International geht von mindestens 6.000 ermordeten Homosexuellen in den letzten Jahrzehnten aus.
Reaktion der Bundesregierung gefordert
Mit den Folterungen von Kindern hat der Iran nun einen weiteren Tiefpunkt erreicht, der an Grausamkeit kaum er zu überbieten ist. Karg von Amnesty International weiter: „Die Behörden müssen unverzüglich alle Kinder freilassen, die nur wegen friedlicher Proteste inhaftiert sind. Da es keine Aussicht auf wirksame unparteiische Untersuchungen der Folter von Kindern in Iran gibt, fordern wir alle Staaten wie auch die Bundesregierung auf, universelle Gerichtsbarkeit über iranische Beamte auszuüben, einschließlich derjenigen mit Befehlsgewalt oder in höherer Verantwortung, die im begründeten Verdacht stehen, strafrechtlich verantwortlich zu sein für Verbrechen nach internationalem Recht, einschließlich der Folter von Kindern."