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Flut von Hass und Gewalt
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Flut von Hass und Gewalt Hasskriminalität in der Schweiz nimmt weiter zu – die Regierung schweigt offenbar weiterhin

ms - 14.10.2024 - 15:00 Uhr

Zuletzt im Mai dieses Jahres zeigten die jüngsten Daten auf, dass sich in der Schweiz die Fälle von Gewalt und Hasskriminalität gegenüber Homosexuellen und queeren Menschen binnen eines Jahres mehr als verdoppelt haben. Der Trend scheint sich weiter fortzusetzen, nun vermeldete einer der größten Vereine für die LGBTI*-Community namens PinkCop, dass sie online mit hasserfüllten Kommentaren geflutet werden. 

Beweisführung nach Taten 

Die Konsequenz daraus: Vorerst wurden alle Kommentarfunktionen auf den Social-Media-Plattformen deaktiviert. Der landesweit tätige Verein für LGBTI*-Menschen in der Polizei sowie bei den Strafverfolgungsbehörden hofft dabei, dass es sich nur um eine vorübergehende Maßnahme handelt, langfristig wolle man weiter daran arbeiten, eine integrative Umgebung zu schaffen, in der Toleranz und gegenseitiger Respekt Einzug halten, betont Präsidentin Burcin Zeynol. Bedenklich bleibt, dass ausgerechnet ein Verein für Polizisten nun sein Online-Angebot nach homophoben Attacken einschränkt. 

Für homosexuelle und queere Menschen, die persönlich von Hasskriminalität betroffen sind, sei es dabei trotzdem laut PinkCop wichtig, sofort zu handeln und Beweise zu sichern, beispielsweise mittels Screenshots. Danach lässt sich eine Anzeige bei der Polizei aufgeben oder der Vorfall auf diversen Meldeplattformen angeben. 

Viele Angriffe bleiben im Dunkeln

Ähnlich wie in weiten Teilen Europas geht die EU-Grundrechteagentur auch in der Schweiz davon aus, dass rund 90 Prozent der Vorfälle bis heute gar nicht erst zur Anzeige gebracht werden. Eine der zentralen Anlaufstellen im Land ist die LGBTIQ-Helpline. Das Kernproblem bleibt allerdings bestehen: In vielen Teilen der Schweiz werden Hassverbrechen bis heute nicht erfasst, was die tatsächliche Einschätzung der Lage schwierig macht. 

Nach den bisherigen Fakten ist allerdings davon auszugehen, dass bereits rund 30 Prozent der Homosexuellen in der Schweiz binnen der letzten fünf Jahre Oper eines Hassverbrechens geworden sind. Das belegt ach die Verdopplung der Meldefälle binnen eines Jahres. Dabei werden nur 15 Prozent der, bei der LGBTIQ-Helpline aufgegebenen Angriffe auch bei der Polizei gemeldet. Dazu kommt: Jedes vierte Opfer, das eine Anzeige erstattete, erlebte auf der Polizeistation entweder Ablehnung und Herablassung (11%) oder Unwissenheit (13%). 

Beschimpfungen von Schwulen 

Bei rund 70 Prozent der Taten handelt es sich um Beschimpfungen und Beleidigungen, jeder fünfte Vorfall (21%) hat mit körperlicher Gewalt zu tun – das reicht von Platzwunden und Blutergüssen bis hin zu Knochenbrüchen und sexualisierter Gewalt. Der Großteil der Täter sind junge Männer, nach Angaben der  Pädagogischen Hochschule Freiburg steckt oftmals ein religiöser Hintergrund hinter den Gewalttaten. 

Rund die Hälfte der Opfer sind schwule Männer, 69 Prozent leiden nach den Arttacken unter psychischen Problemen. Die LGBTIQ-Helpline forderte daher bereits im Frühjahr dieses Jahres staatliche Gegenmaßnahmen – mit Blick auf die neusten Entwicklung bei PinkCop scheint sich hierbei noch nicht viel getan zu haben. 

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