Exorzismus gegen Schwulsein Kirche in Sheffield zwang Mann zur Konversionstherapie
Der Engländer Matthew Drapper (34) durchlief einen „Exorzismus“, um ihn „von seiner Homosexualität zu befreien“. Seine Erfahrungen veröffentlichte er in seinem Buch „Bringing Me Back to Me“ vom April 2020.
Religiöse Wurzeln
Drapper wurde in eine LGBTI*-feindliche Familie geboren. Er dachte, dass Homosexuelle „niemals ein Date oder eine Familie haben“ dürfen und fragte sich, „ob es sich [so] überhaupt lohnt zu leben.“ 2013 zog Drapper nach Sheffield und nahm in der Kirche St Thomas Philadelphia an einem Kurs für Freiwilligenarbeit und Führung teil. Dort sprach man ihm das Recht ab, mit Kindern oder jungen Erwachsenen zu arbeiten – man hatte Angst, dass er sie „beeinflussen“ und homosexuell machen könne. Als die Kirche Drapper 2014 eine Chance anbot, „die Homosexualität wegzubeten“, erschien ihm das als „letzte Rettung“. Da die Kirchengemeinde stark Übernatürlichen verwurzelt war, fiel es ihm leicht, zu glauben, dass „sein Lebensstil von Dämonen geleitet“ wird. Beim Exorzismus sollte er dann „dem Glaubenssystem der Homosexualität abschwören“ und seinen „Vertrag mit Satan kündigen“.
Reaktion der Diözese
Die Diözese in Sheffield besteht darauf, dass die Konversionstherapie „in der modernen Welt keinen Platz“ hat. Sie startete eine Untersuchung, die sich jedoch schon jahrelang hinzieht. Der zuständige bischöfische Beauftragte erklärte der Daily Mail, dass man eine „vollständig unabhängige Überprüfung“ angeordnet habe.