Essstörungen bei LGBTI* Forscher betonen stark erhöhtes Risiko bei LGBTI*-Menschen
Erstmals hat die US-Regierung unter dem scheidenden Präsidenten Joe Biden jetzt Fördermittel für ein Programm genehmigt, dass sich speziell um LGBTI*-Menschen mit Essstörungen kümmern soll. Das National Institute of Mental Health (NIMH) vergab dabei die Fördersumme von fünf Millionen US-Dollar.
Besondere Stressfaktoren bei LGBTI*
Konkret soll damit vor allem die Pionierarbeit zweier Psychologen unterstützt werden: Tiffany Brown, Assistenzprofessorin für psychologische Wissenschaften an der Auburn Universität, und Aaron Blashill, Professor für Psychologie an der San Diego State Universität, haben das landesweite Programm Promoting Resilience to Improve Disordered Eating (PRIDE) entwickelt, um identitätsbezogene Stressfaktoren anzugehen, die ihrer Meinung nach das Risiko für die Entwicklung von Essstörungen erhöhen. Jener Aspekt würde bei Routinebehandlungen zumeist nicht berücksichtigt werden.
„Selbst wenn sie verfügbar sind, fühlen sich viele LGBTI*-Menschen im ganzen Land unwohl, wenn sie sich in Behandlung begeben, aus Angst vor Diskriminierung oder mangelndem Verständnis. Deshalb sind wir sehr erfreut und geehrt, diesen Zuschuss von der NIMH zu erhalten, um eine Behandlung zu evaluieren, die Ansätze integriert, die LGBTI*-Identitäten bejahen und unterstützen“, so Brown gegenüber dem Liberal Arts Magazine.
Hohes Risiko für Essstörungen
Laut den derzeitigen Forschungsergebnissen ist die Wahrscheinlichkeit, dass LGBTI*-Menschen eine Essstörung entwickeln, dreimal so hoch wie bei heterosexuellen Gleichaltrigen. Ebenso erhöht ist die Wahrscheinlichkeit, dass LGBTI*-Menschen eine Behandlung vorzeitig wieder abbrechen aufgrund von Angst, Scham und homophoben Diskriminierungserfahrungen. Zudem gibt es laut den Experten eine „alarmierende Verbindung“ zwischen Essstörungen und Selbstmord.