Direkt zum Inhalt
Essstörungen bei LGBTI*
Rubrik

Essstörungen bei LGBTI* Forscher betonen stark erhöhtes Risiko bei LGBTI*-Menschen

ms - 05.12.2024 - 12:00 Uhr

Erstmals hat die US-Regierung unter dem scheidenden Präsidenten Joe Biden jetzt Fördermittel für ein Programm genehmigt, dass sich speziell um LGBTI*-Menschen mit Essstörungen kümmern soll. Das National Institute of Mental Health (NIMH) vergab dabei die Fördersumme von fünf Millionen US-Dollar. 

Besondere Stressfaktoren bei LGBTI*

Konkret soll damit vor allem die Pionierarbeit zweier Psychologen unterstützt werden: Tiffany Brown, Assistenzprofessorin für psychologische Wissenschaften an der Auburn Universität, und Aaron Blashill, Professor für Psychologie an der San Diego State Universität, haben das landesweite Programm Promoting Resilience to Improve Disordered Eating (PRIDE) entwickelt, um identitätsbezogene Stressfaktoren anzugehen, die ihrer Meinung nach das Risiko für die Entwicklung von Essstörungen erhöhen. Jener Aspekt würde bei Routinebehandlungen zumeist nicht berücksichtigt werden. 

„Selbst wenn sie verfügbar sind, fühlen sich viele LGBTI*-Menschen im ganzen Land unwohl, wenn sie sich in Behandlung begeben, aus Angst vor Diskriminierung oder mangelndem Verständnis. Deshalb sind wir sehr erfreut und geehrt, diesen Zuschuss von der NIMH zu erhalten, um eine Behandlung zu evaluieren, die Ansätze integriert, die LGBTI*-Identitäten bejahen und unterstützen“, so Brown gegenüber dem Liberal Arts Magazine. 

Hohes Risiko für Essstörungen 

Laut den derzeitigen Forschungsergebnissen ist die Wahrscheinlichkeit, dass LGBTI*-Menschen eine Essstörung entwickeln, dreimal so hoch wie bei heterosexuellen Gleichaltrigen. Ebenso erhöht ist die Wahrscheinlichkeit, dass LGBTI*-Menschen eine Behandlung vorzeitig wieder abbrechen aufgrund von Angst, Scham und homophoben Diskriminierungserfahrungen. Zudem gibt es laut den Experten eine „alarmierende Verbindung“ zwischen Essstörungen und Selbstmord. 

Auch Interessant

Umfrage von Romeo

AfD führt unter Befragten

Eine neue Umfrage der Dating-App Romeo sorgt für Diskussionen: Knapp 28% der User votierten für die AfD, besonders stark die jungen Generation.
Proteste gegen Milei

LGBTIQ+ und Frauen sagen Nein!

Proteste in Argentinien: Massive landesweite Demonstrationen kritisieren Präsident Javier Milei nach seinen homophoben und frauenfeindlichen Aussagen.
Digitale Datenbank des Grauens

Russland erstellt Schwulenlisten

Datenbank des Grauens: Die russische Regierung baut ein elektronisches Register zur kompletten Überwachung von Homosexuellen und queeren Menschen auf.
Haftbefehle gegen die Taliban

Bahnbrechende Maßnahme für LGBTIQ+

Der Internationale Strafgerichtshof geht erstmals gegen den LGBTIQ+-Hass in Afghanistan vor und hat Haftbefehle gegen die Taliban erlassen.
Protest gegen Village People

Queer-Verein fordert Konzertabsage

Ärger in Köln: Ein queerer Verein fordert die Konzertabsage der Village People bei einem Musikfestival, weil die Band für Donald Trump auftrat.
Auslaufmodell Ehe?

Sinkende Fallzahlen bei neuen Ehen

Auslaufmodell Ehe? Immer weniger Menschen sagen Ja zu einander, auch unter Homosexuellen und besonders wenige in der queer-affinen Gen-Z.
Panik auf den Philippinen

Hetze gegen Sexualkundeunterricht

Panikwelle auf den Philippinen: Die katholische Kirche verbreitet Fake News und Angst über den geplanten, wichtigen Sexualkundeunterricht an Schulen.
Ende des Pride-Monats

Harte Linie in den USA

Der Trump-Kurs geht weiter: Die neue Regierung hat jetzt alle besonderen Gedenkmonate verboten, darunter auch den Pride-Monat Juni.
Festnahme in den USA

Sexualstraftäter in der Community

Ein besonderer Fall sorgt derzeit in den USA für Schlagzeilen: Ein verurteilter Sexualstraftäter arbeitete jahrelang mit Decknamen für LGBTIQ+-Medien.