Erster Sieg in Peru Peru wird gegen die gleichgeschlechtliche Ehe höchstwahrscheinlich in Berufung gehen.
Es ist ein erster Sieg für die Gay-Community in Peru – eines der obersten peruanischen Gerichte des Landes hat jetzt angeordnet, dass gleichgeschlechtliche Ehen rechtmäßig in öffentlichen Registern eingetragen werden müssen. Das Parlament im Land wehrt sich bis heute gegen die Einführung einer Homo-Ehe. Immer wieder kam es in den letzten Jahren auch zu Gay-Demonstrationen in Lima, auf denen das Recht auf eine Ehe für Homosexuelle eingefordert wurde.
Peru beharrt auf Nein zur Homo-Ehe
Dem Urteil vorausgegangen war die Klage einer lesbischen Frau aus Peru, die das Standesamt verklagt hatte, weil dieses sich geweigert hatte, ihre 2019 im Ausland geschlossene Ehe zu registrieren. Für die lesbische Frau war dabei klar, damit werde gegen ihre verfassungsmäßigen Rechte verstoßen – dieser Einschätzung schlossen sich die Richter nun an.
Peru ist eines der wenigen Länder in Lateinamerika, das die gleichgeschlechtliche Ehe bis heute nicht anerkennt – Homosexualität im Land ist allerdings legal. Bereits vor zwei Jahren zeigte auch eine Ipsos-Studie auf, dass 68 Prozent der Peruaner die gleichgeschlechtliche Ehe befürworten. Andere südamerikanische Länder wie Brasilien Argentinien, Kolumbien oder Uruguay haben die Homo-Ehe in den letzten Jahren legalisiert.
Ein Etappensieg – Peru wird in Berufung gehen
Das Oberste Gericht in Lima wies das Standesamt jetzt an, mit der Eintragung der Ehe fortzufahren. Dabei erklärten die Richter auch, dass das peruanische Zivilgesetzbuches von 1984 in diesem Bereich inzwischen „unanwendbar“ sei, dort wird die Ehe noch als freiwillige Verbindung zwischen Mann und Frau definiert.
Ein finaler Sieg dürfte das Urteil indes noch nicht sein, es wird davon ausgegangen, dass gegen den Beschuss Berufung eingelegt wird. Bereits im Jahr 2020 hatte ein homosexuelles Paar Peru vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagt, weil das Land auch hier eine Heiratsurkunde (aus Mexiko) nicht anerkennen wollte – das Verfassungsgericht gab damals Peru recht.