Direkt zum Inhalt
Erster Sieg in Peru

Erster Sieg in Peru Peru wird gegen die gleichgeschlechtliche Ehe höchstwahrscheinlich in Berufung gehen.

ms - 24.07.2023 - 13:00 Uhr
Loading audio player...

Es ist ein erster Sieg für die Gay-Community in Peru – eines der obersten peruanischen Gerichte des Landes hat jetzt angeordnet, dass gleichgeschlechtliche Ehen rechtmäßig in öffentlichen Registern eingetragen werden müssen. Das Parlament im Land wehrt sich bis heute gegen die Einführung einer Homo-Ehe. Immer wieder kam es in den letzten Jahren auch zu Gay-Demonstrationen in Lima, auf denen das Recht auf eine Ehe für Homosexuelle eingefordert wurde.  

Peru beharrt auf Nein zur Homo-Ehe

Dem Urteil vorausgegangen war die Klage einer lesbischen Frau aus Peru, die das Standesamt verklagt hatte, weil dieses sich geweigert hatte, ihre 2019 im Ausland geschlossene Ehe zu registrieren. Für die lesbische Frau war dabei klar, damit werde gegen ihre verfassungsmäßigen Rechte verstoßen – dieser Einschätzung schlossen sich die Richter nun an.

Peru ist eines der wenigen Länder in Lateinamerika, das die gleichgeschlechtliche Ehe bis heute nicht anerkennt – Homosexualität im Land ist allerdings legal. Bereits vor zwei Jahren zeigte auch eine Ipsos-Studie auf, dass 68 Prozent der Peruaner die gleichgeschlechtliche Ehe befürworten. Andere südamerikanische Länder wie Brasilien Argentinien, Kolumbien oder Uruguay haben die Homo-Ehe in den letzten Jahren legalisiert.

Ein Etappensieg – Peru wird in Berufung gehen

Das Oberste Gericht in Lima wies das Standesamt jetzt an, mit der Eintragung der Ehe fortzufahren. Dabei erklärten die Richter auch, dass das peruanische Zivilgesetzbuches von 1984 in diesem Bereich inzwischen „unanwendbar“ sei, dort wird die Ehe noch als freiwillige Verbindung zwischen Mann und Frau definiert.

Ein finaler Sieg dürfte das Urteil indes noch nicht sein, es wird davon ausgegangen, dass gegen den Beschuss Berufung eingelegt wird. Bereits im Jahr 2020 hatte ein homosexuelles Paar Peru vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagt, weil das Land auch hier eine Heiratsurkunde (aus Mexiko) nicht anerkennen wollte – das Verfassungsgericht gab damals Peru recht. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Petition gegen CSD Balingen

Forderungen nach Absage

Unbekannte wollen mittels Petition in Baden-Württemberg den ersten CSD in Balingen verhindern. Der Stadtrat steht einstimmig hinter der Demonstration.
Mordfall in München

War das Opfer kurz zuvor in der Sauna?

Ein 62-jähriger Mann wird Anfang Juli tot in seinem Wohnhaus im Münchner Stadtteil Obermenzing aufgefunden. Alles deutet auf ein Gewaltverbrechen hin.
Erfolg in der Karibik

Homosexualität entkriminalisiert

Große Freude in der Karibik! Im Inselstaat St. Lucia erklärte der Oberste Gerichtshof die Anti-Homosexuellengesetze für verfassungswidrig.
CSD-Angriffe in Sachsen

Geldstrafe nach Buttersäure-Attacke

Viele CSD-Veranstalter in Sachsen sind zermürbt über die permanenten Angriffe von Rechtsextremisten. Ein Urteilsspruch in Döbeln macht Hoffnung.
Donnerknall in den US-Medien

Outing von Fox-News-Kommentator

Erdbeben im konservativen US-Medienzirkus: Der Fox News-Kommentator Robby Soave machte seine Verlobung mit einem schwulen Medizinstudenten öffentlich.
Wohnprojekt in Frankreich

LGBTIQ+-Menschen und HIV-Positive

In Frankreich entsteht das erste Wohnprojekt nur für ältere LGBTIQ+-Menschen und Personen mit HIV - ein Konzept mit Vorbildcharakter.
Reise durch Amerika

LGBTIQ+-Aufklärungskampagne vor Ort

Back to the roots: Die Human Rights Campaign bereits republikanische US-Bundesstaaten, um Vorurteile gegen LGBTIQ+ im persönlichen Gespräch abzubauen.
Haftstrafe für Pornostar

45 Jahre Gefängnis für Ludvig

Der schwule Adult-Star Ludvig wurde in Florida zu 45 Jahren Haft verurteilt, weil er seinen Partner und Pornolabel-Chef William Futral ermordet hat.
Große Trauer in Italien

Schwules Promipaar verunglückt

Das schwule italienische Star-Designerpaar Paglino und Grossi stirbt bei Frontalzusammenstoß auf der Autobahn durch einen 82-jährigen Geisterfahrer.