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US-Fußballclub beurlaubt Direktor wegen homophober Vorwürfe

Ermittlungen gegen Sportchef US-Fußballclub beurlaubt Direktor wegen homophober Vorwürfe

mr - 21.11.2025 - 14:30 Uhr
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Der Sportdirektor des US-amerikanischen Fußballvereins Philadelphia Union, Ernst Tanner, steht derzeit im Zentrum schwerwiegender Anschuldigungen: Gegen den 59 Jahre alten Deutschen laufen Ermittlungen wegen homophober und rassistischer Verhaltensweisen sowie mutmaßlich unangemessener Handlungen am Arbeitsplatz. Während der laufenden Untersuchung ist Tanner vorübergehend beurlaubt. Der Verein betont, dass „das Wohlergehen aller Beteiligten Priorität genießt“ und sich zu einem respektvollen und inklusiven Miteinander verpflichtet fühle.

 

Wiederholte Vorwürfe belasten die MLS

Hintergrund der aktuellen Ermittlungen ist ein erneuter Bericht, der durch die britische Zeitung „Guardian“ publik wurde. Demnach soll Tanner sich in den vergangenen sieben Jahren wiederholt abfällig, rassistisch und homophob über Mitwirkende aus dem US-Fußball geäußert haben. Auch sei es laut Aussagen einer ehemaligen Mitarbeiterin zu mehrfach unangebrachten körperlichen Kontakten gekommen. Schon Anfang des Jahres wurde wegen ähnlicher Vorwürfe gegen Tanner ermittelt, allerdings konnte die Major League Soccer damals keine Beweise für ein Fehlverhalten festhalten. Dennoch hat die Liga nun ein weiteres Verfahren aufgenommen, ausgelöst durch eine neue Beschwerde bei der Spielergewerkschaft der MLS.

Solche Anschuldigungen reihen sich in eine wachsende Zahl vergleichbarer Skandale im internationalen Profifußball ein. Immer wieder ist von mangelnder Sensibilität im Umgang mit queeren oder People of Color die Rede. Die amerikanischen Profiligen betonen zuletzt deutlich, dass Werte wie Vielfalt und Antidiskriminierung nach innen und außen verbindlich gelten müssen. Auch seitens der FIFA wurde 2024 angemahnt, rassistische und queerfeindliche Tendenzen auf allen Ebenen noch konsequenter zu verfolgen und zu sanktionieren.

Ernst Tanner selbst weist die Vorwürfe zurück. Über seine anwaltliche Vertretung ließ er mitteilen:

„Ich weise diese Anschuldigungen entschieden zurück. Meine Priorität gilt dem Team, den Mitarbeitenden und der Community der Philadelphia Union. Ich kooperiere vollumfänglich mit der Liga und werde alles tun, um meinen Namen zu rehabilitieren.“ – Stellungnahme Tanners Rechtsbeistands gegenüber der Deutschen Presse-Agentur

Fünf aktuelle und ehemalige Vereinsangehörige haben nach Angaben seines Verteidigers positive Arbeitszeugnisse für Tanner hinterlegt und betonen, er habe immer für ein produktives und integratives Klima gesorgt.

Solange die Ermittlungen andauern, bleibt Tanner suspendiert. In der US-Öffentlichkeit wächst indes der Druck auf Sportclubs, (potenzielle) diskriminierende Strukturen auch abseits des Spielfeldes transparent und konsequent zu adressieren. Immer mehr Stimmen – von sportpolitischen Gremien ebenso wie aus der queeren Community – fordern ein klares Zeichen gegen jede Form von Ausgrenzung und Machtmissbrauch. Ob es der MLS gelingt, glaubwürdig aufzuklären und nachhaltige Veränderungen anzustoßen, dürfte weitreichende Signalwirkung besitzen – nicht nur für den US-Sport, sondern auch international.

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