Engpass bei Medikamenten Deutsche Aidshilfe gibt Entwarnung für Menschen mit HIV
Der Deutschlandfunk berichtet aktuell von einem Medikamentenmangel in Deutschland, die Lage sei in vielen Fällen “sehr dramatisch“ und spitze sich immer weiter zu. In mehreren HIV-Schwerpunktpraxen keimte seitdem die Frage auf, ob davon auch die LGBTI*-Community im Speziellen wie beispielsweise Menschen mit HIV betroffen sind. Auf Rückfrage bei der Deutschen Aidshilfe kann jetzt Entwarnung gegeben werden!
Keine Gefahr für Menschen mit HIV
Gegenüber SCHWULISSIMO erklärte Holger Wicht von der Deutschen Aidshilfe: „Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Versorgungslage bei HIV-Medikamenten knapp ist oder werden könnte. Eine Recherche in der Datenbank des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, kurz BfArM, zeigt, dass es seit dem 1.1.2020 noch keinen Lieferengpass für HIV-Medikamente gegeben hat.“
Engpass bei Schmerzmitteln und Antibiotika
Harmlos sei nach Angabe des Apothekerverbands Nordrhein, Preis, die aktuelle Lage derzeit deswegen aber nicht. Apotheken und Kliniken fehlen unter anderem Fiebersäfte, Schmerzmittel wie Paracetamol und Antibiotika. Die Lage sei in vielen Fällen sehr dramatisch, so der Apothekenverband weiter. Der Vorsitzende betonte gegenüber dem Deutschlandfunk, dass er einen derartigen Mangel an Medikamenten seit über 30 Jahren im Beruf nicht erlebt habe, man gehe derzeit von über 1.000 Medikamenten aus, die aktuell fehlen würden.
Als Gründe dafür wurden neben der aktuellen Infektionswelle auch Lieferkettenprobleme genannt, weil immer mehr Medikamente nicht mehr in Europa, sondern in Indien oder China produziert werden. Kritik an der aktuellen Lage kam auch seitens des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte auf, der von einem Armutszeugnis sprach und ein stärkeres Einschreiten der Bundesregierung forderte.