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Amnesty International verleiht Medienpreise – auch an LGBTI*-Produktion
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Einsatz für Menschenrechte „Wir brauchen einen aktiven, kämpferischen Journalismus, der keine Angst vor Konfrontationen hat.“

ms - 27.09.2022 - 11:00 Uhr

Die internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat jetzt insgesamt vier Filme, Dokumentationen und Medienproduktionen ausgezeichnet, weil die jeweiligen Redakteure, Autoren oder Filmemacher sich in beeindruckender Weise für die Wahrung der Menschenrechte sowie auch für Minderheiten wie der LGBTI*-Community eingesetzt haben. Ausgezeichnet wurde dabei auch ein Film über ein queeres Kind.

So vergab die Amnesty Jugend den Marler Medienpreis Menschenrechte, kurz m3, an den WDR-Podcast “Ich bin Liv – Leben als Transkind“ von Autorin Dr. Jana Magdanz. Zur Begründung erklärt die Jury: „Eindrücklich und persönlich erzählt Liv in diesem Podcast aus ihrem Leben als Transmädchen. Liv berichtet von der Unterstützung, die sie durch ihre Familie und Freund*innen erfährt, von ihrem Alltag in der Schule und von hormonellen Veränderungen. Eine Radiogeschichte, die Kindern wie Erwachsenen die Erfahrungen von Transpersonen näherbringt und das Recht auf Gleichheit und Solidarität stärkt.“ In einer feierlichen Verleihung wurde der Preis unter der Schirmherrschaft von der ehemaligen “Monitor“-Moderatorin und früheren Preisträgerin Sonia Mikich im Grimme-Institut in Marl übergeben. Mikich betonte via Videobotschaft: "Wir brauchen – ich sage das bewusst – einen aktiven, kämpferischen Journalismus, der keine Angst vor Konfrontationen hat. Der nicht hasenherzig und ausgewogen ist, wenn es um Täter und Opfer geht. Mein Respekt, meine Zuneigung gilt den vielen Aktiven, die gegen undemokratische Übergriffe, subtile Diskriminierung und grobes Unrecht kämpfen. Der Marler Medienpreis Menschenrechte ehrt Ihre Arbeit, Ihre Beharrlichkeit. Ihren Dienst an das Gemeinwohl. Ich gratuliere von Herzen."

Durch die Verleihung des 12. Marler Medienpreis Menschenrechte führte Katja Leistenschneider. Die Jury hatte zuvor zahlreiche Einreichungen ausgewertet und schlussendlich drei Beiträge in den Kategorien Information Video, Information Audio / Print sowie Fiktion ausgesucht. Zusätzlich wurden ein Preis der Amnesty Jugend sowie ein Ehrenpreis an die deutsch-iranische Fernsehjournalistin Isabel Schayani vergeben, der ihre Arbeit und ihr beispielhaftes Engagement im Einsatz für die Menschenrechte würdigt. Zu den ebenso ausgezeichneten Formaten gehört die TV-Dokumentation “Wikileaks – Die USA gegen Julian Assange“ von NDR und WDR, die Deutschlandfunk-Produktion “Der letzte Tag – Das Attentat von Hanau“ sowie der Spielfilm von ZDF und ARTE “Was werden die Leute sagen“. Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury von der Dokumentation über Julian Assange – der Film beschreibt dabei über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren die Ereignisse um den Whistleblower Julian Assange. Die Jury dazu. „Es wird deutlich, dass an Assange auch exemplarisch verhandelt wird, wie unsere Gesellschaft politisch mit Personen und Institutionen umgeht, die Kriegsverbrechen oder menschenrechtsverletzende Aktionen von Staaten offenlegen. Ein beeindruckendes Werk über das Grundrecht der Pressefreiheit.“

Der Marler Medienpreis Menschenrechte wird seit 2001 als nicht dotierter Preis von Amnesty International vergeben. Der Preis würdigt Beiträge und ehrt Medienpersönlichkeiten, die in außergewöhnlicher Weise das Thema Menschenrechte behandeln und vertreten. Die Jurys bilden sich aus Mitgliedern von Amnesty International. Ihre Erfahrung in der Arbeit für die Menschenrechte ist die Basis ihrer Entscheidungen.

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