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Eine Politik der Angst

Eine Politik der Angst 60 Prozent der queeren US-Jugend engagiert sich politisch - und ist frustriert

ms - 06.11.2025 - 11:00 Uhr
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Viele queere Jugendliche sind politisch aktiv und engagiert – das zeigt die neue Studie des Trevor Projects, der größten Anlaufstelle für junge LGBTIQ+-Menschen in den USA. Soweit die gute Nachricht. Die Schlechte: Die meisten von ihnen werden dabei von Ängsten getrieben. 

Mehrheit engagiert sich 

In der neuen Untersuchung „Civic Engagement, Political Concerns, and Mental Health Among LGBTQ+ Young People” wurde das politische Verhalten der jungen queeren Generation in den Vereinigten Staaten detailliert unter die Lupe genommen. Rund 18.700 queere Jugendliche im Alter zwischen 13 und 24 Jahren nahmen an der Befragung teil. Von denen, die alt genug waren, um zu wählen, sind 80 Prozent für eine Wahl registriert. Insgesamt rund 60 Prozent der queeren Gen-Z ist bereit, sich politisch zu engagieren, beispielsweise durch ehrenamtliche Arbeit, Geldspenden oder der Teilnahme an einer politischen Veranstaltung beziehungsweise der Kontaktaufnahme mit Regierungsvertretern.

44 Prozent von ihnen haben mindestens ein politisches Anliegen im Bereich LGBTIQ+. Die Datenlage stammt aus dem Jahr 2024, vor der zweiten Amtszeit von Donald Trump. Man gehe daher davon aus, dass das Engagement im Bereich queerer Politik seit Jahresbeginn noch einmal deutlich zugenommen habe, so Derrick Matthews, Direktor des Trevor Projects, der zudem betonte: „Viele dieser jungen Menschen sind durch die Anti-LGBTIQ+-Rhetorik und -Politik motiviert.“   

Ängste in der Politik 

Überraschend an den Daten ist jedoch der Zusammenhang zwischen politischem Engagement und psychischen Problemen. Normalerweise wirkt sich gesellschaftliche Teilhabe positiv auf das Wohlbefinden von Menschen aus – nicht so bei queeren Jugendlichen. Ihre psychische Gesundheit leidet massiv unter ihrer eigenen Motivation, Ängste und Depressionen nehmen überproportional zu in dieser Gruppe. Warum das so ist, kann derzeit nur spekuliert werden. Matthews geht davon aus, dass junge queere Menschen in den USA schneller verärgert sind, wenn sich die Politik nicht so entwickelt, wie sie sich das wünschen. 

Ein weiteres Problem sei das Fehlen von ausreichend Safe Spaces, von denen aus sich junge queere Menschen engagieren könnten, so Matthews weiter: „Wir wissen, dass wir, damit LGBTIQ+-Jugendliche Zugang zu zivilgesellschaftlichen und politischen Aktionen haben und sich voll daran beteiligen können, daran arbeiten müssen, unterstützende und inklusive Räume zu schaffen, die anerkennen, wie sich Politik auf die psychische Gesundheit marginalisierter Jugendlicher auswirkt. Wir müssen auch der Beseitigung systemischer Hindernisse für politisches Engagement Priorität einräumen, damit LGBTIQ+-Jugendliche an der Gestaltung einer Zukunft mitwirken können, die ihre einzigartigen Lebenserfahrungen widerspiegelt.“

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