Du bist gut! Viel LGBTIQ+-Prominente bei Stiftungsstart in Köln
Mit der neuen „Du bist gut!“-Stiftung in Köln soll die Sichtbarkeit queerer Jugendlicher gestärkt und die Betroffenen besser unterstützt werden. Gegründet 2024 feiert das Projekt heute Abend mit viel LGBTIQ+-Prominenz im Rahmen des Demokratie-Sommerfestes des Jugendzentrums anyway seine offizielle Vorstellung. Schirmherr ist NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU).
Viel Prominenz zur Einweihung
Mit dabei sind unter anderem die Moderatorin Bettina Böttinger, Comedian Simon Stäblein, Content-Creator Maxi Pichlmeier, Schauspieler Brix Schaumburg, Podcaster Lars Tönsfeuerborn oder auch Drag-Artist Bambi Mercury. „In meiner Jugend wäre mir eine Anlaufstelle für queere Menschen eine große Hilfe gewesen. Damals fühlte ich mich mutterseelenallein. Aus diesem Grund unterstützte ich die ´Du bist gut -Familie´. Gerade in diesen Zeiten, in denen viele die Akzeptanz einer nicht heteronormativen Lebensweise wieder kritisieren und das Rad zurückdrehen wollen“, so Böttinger.
Ähnlich sieht das auch Humorexperte Stäblein: „Es ist nach wie vor schwierig, wenn man außerhalb der Norm aufwächst und seinen eigenen Weg finden muss. Natürlich hat sich die Situation für queere jugendliche schon merklich verbessert, aber es gibt leider gerade jetzt wieder vermehrte Kräfte, die diese Entwicklung rückgängig machen möchten und diesen gilt es entschlossen entgegenzutreten.“
Vorurteile und Diskriminierung
Wie die „Du bist gut!“-Stiftung zu ihrem Namen gekommen ist, erklärt Falk Steinborn von anyway so: „Für queere Jugendliche ist es der sehnlichste Wunsch, genau diesen Satz im Coming-out zu hören – von den Eltern, von Freund:innen, in der Schule. Doch die Realität sieht auch heute oft noch leider ganz anders aus. Auch wenn in den letzten Jahrzehnten viele rechtliche und gesellschaftliche Verbesserungen erkämpft wurden, sind Vorurteile und Diskriminierung immer noch feste Bestandteil des queeren Alltags – und bedrohen hier ganz besonders queere Jugendliche und junge Erwachsene, die noch ihren Platz im Leben suchen und Selbstbewusstsein entwickeln müssen.“
Dabei betont das Team weiter, dass queere Jugendarbeit auch auf eine sichere Finanzierung angewiesen ist, um Orte der Sicherheit und der Geborgenheit anbieten zu können. Die Stiftung soll queere Jugendarbeit bundesweit fördern mit Schwerpunkt Köln und Nordrhein-Westfalen – sowohl Haupt- wie vor allem viele Ehrenamtliche engagieren sich dafür.
Fortschritte von neuem verteidigen
Steinborn betont dabei einerseits die noch immer besonders prekäre Lage von queeren Jugendlichen im ländlichen Raum und andererseits den drohenden gesellschaftlichen Backlash: „Die Fortschritte des respektvollen Miteinanders müssen Tag für Tag neu verteidigt werden.“
Drag-Artist Mercury bringt das so auf den Punkt: „Als Heranwachsender hatte ich keine Anlaufstelle oder Bezugspersonen, denen es genauso ging wie mir. Heute kann ich diese Person sein und bin sehr stolz darauf, Menschen zu motivieren, aufzuklären und zu zeigen, dass es auch immer gut ausgehen kann.“ Und Podcaster Tönsfeuerborn ergänzt: „Ich bin Teil der Stiftungsfamilie, weil ich glaube, dass kein junger Mensch Angst davor haben sollte, einfach zu sein, wer er ist. Denn wer queere Jugend schützt, schützt die Zukunft unserer offenen Gesellschaft und unsere Demokratie.“