Direkt zum Inhalt
Hardcoreland Deutschland

Die Lust auf Porno Aktuelle Besonderheiten der deutschen Gay-Community

ms - 16.08.2024 - 12:00 Uhr
Loading audio player...

Vor rund zehn Jahren hat sich Deutschland den Titel als „Pornoweltmeister“ eingefangen, nachdem mehrere Marktforschungsinstitute den internationalen digitalen Datenverkehr der Sexseiten untersucht hatten. Das Ergebnis: 12,5 Prozent aller Seitenaufrufe kamen aus Deutschland. Rekord! Den zweiten Platz belegte Spanien, danach kam Großbritannien und Amerika. 

Die Suche nach „deutschen“ harten Tatsachen

Ob die Daten ein Jahrzehnt später immer noch Gültigkeit besitzen und wir Deutschen immer noch „Weltmeister“ sind, kann aktuell nicht einwandfrei geklärt werden. Neue Daten mehrerer Online-Anbieter wie unter anderem Pornhub zeigen nun aber die neusten Erkenntnisse des Konsumverhaltens in Deutschland auf.

Sehr oft wird in den Suchleisten seit geraumer Zeit nach Erzeugnissen aus dem eigenen Land gesucht, Stichwort „deutsch“. In keinem anderen Land tritt dies so deutlich zutage. Ansonsten haben die Deutschen eine Vorliebe für amerikanische Filmerzeugnisse. Und lokal lassen sich zudem Unterschiede feststellen: In Regionen wie Berlin mit vielen türkischstämmigen Einwohnern sind dann Suchbegriffe wie „turkish“ sehr weit oben im Ranking. Im Jahr 2023 fand sich erstmals sogar „iranian“ unter den Top-20-Suchbegriffen.

Die Suche nach schwulen Filmen

Deutschland hat es mit dem Begriff „Schwulenporno“ bei Google allerdings nicht unter die Top-10 geschafft, ganz oben rangieren mehrere afrikanische Länder wie Kenia oder Nigeria, wo gleichgeschlechtlicher Sex kriminalisiert wird. Am häufigsten wird nach schwulen Pornofilmen in der Bundesrepublik online allerdings im Raum Berlin gesucht, danach folgen Köln und München. 

Nach dem Bericht „Unwrapped“ der Dating-App Grindr ist Deutschland unter den Top-5 im internationalen Vergleich vor allem bei versatile Männern. Die jüngsten Daten des Online-Anbieters Pornhub zeigten erst vor kurzem auf, dass in Deutschland online zumeist nach Twinks gesucht wird.  

Jeder Mann tut es

Generell lässt sich aktuell sagen, rund 96 Prozent der Männer, homosexuell wie heterosexuell, im Alter zwischen 18 und 75 Jahren geben an, Pornografie zu konsumieren. Bei den Frauen sind es fast 20 Prozent weniger. Die größte Altersgruppe sind demnach junge Männer im Alter zwischen 18 und 34 Jahren.

Ansonsten ist Deutschland offenbar ein wenig analfixierter als viele andere Länder und hat anscheinend außerdem einen besonderen Fable für Fetischspiele. Auch in der Studie „Unwrapped“ zeigt sich das, gerade auch deutsche Homosexuelle haben demnach ein Faible für Füße, nur noch übertroffen von den Italienern. Unübertroffen sind schwule Deutsche bei ihrer Vorliebe für männliche Achseln. 

Schätzungsweise rund 500.000 Menschen sind in Deutschland nach Angaben der Universität Gießen pornosüchtig, der Konsum wird also zu einer zwanghaften Handlung jenseits eines wirklichen Genussempfindens. Im Gegenzug soll sich auch in Deutschland die NoFap-Community zuletzt weiter etabliert haben, die Pornografie und Masturbation insgesamt ablehnt. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.