Direkt zum Inhalt
Der größte Pride der Welt
Rubrik

Der größte Pride der Welt Schluss mit den Rückschritten bei LGBTI*-Rechten in Brasilien!

ms - 04.06.2024 - 10:00 Uhr

Zum achtundzwanzigsten Mal wurde am vergangenen Sonntag in der brasilianischen Millionenstadt São Paulo gefeiert – rund fünf Millionen Menschen waren schätzungsweise nach Angaben der CSD-Veranstalter mit dabei. Die Pride-Parade zog sich mit gigantischen Regenbogenfahnen durch die gesamte Innenstadt entlang der Avenida Paulista, um ein klares Zeichen gegen den steigenden Hass gegen die LGBTI*-Community in Brasilien zu setzen.

Die größte Pride der Welt

Die Kernforderung in diesem Jahr: „Genug der Nachlässigkeit und des Rückschritts bei der LGBTI*-Gesetzgebung!“. Im Jahr 1997 wurde die  São Paulo Gay Pride mit gerade einmal 2.000 Teilnehmern ins Leben gerufen, heute gilt die Pride-Parade mit jährlich zwischen drei bis fünf Millionen Besuchern als die größte weltweit und schaffte es auch ins Guinnessbuch der Rekorde. 

250 Morde jedes Jahr

Die Probleme im Land sind nach wie vor gewaltig: Jedes Jahr werden in Brasilien im Schnitt mindestens rund 250 LGBTI*-Menschen ermordet, kein anderes Land weltweit verzeichnet so eine hohe Zahl an Tötungsdelikten von Homosexuellen und queeren Menschen. Immer wieder in den letzten Jahren haben LGBTI*-Reiseagenturen auch Warnungen ausgesprochen, das Land besser nicht mehr zu besuchen. 

Hass gegenüber Homosexuellen

Dazu kommt, dass die Rechte von LGBTI*-Menschen vielerorts noch immer mit Füßen getreten oder schlicht ignoriert werden. Sowohl in den großen Städten wie aber auch im ländlichen Raum gibt es immer noch viel Hass und Ablehnung von Homosexuellen. Auch der versprochene Aufschwung kommt nicht so richtig in Gang. 

Der letzte nennenswerte Erfolg liegt fast ein Jahr zurück: Im August 2023 stellten die Richter des Obersten Gerichtshofes homophobe Hassreden mit rassistisch-verbalen Angriffen gleich, die mit Gefängnisstrafen verurteilt werden können. Die Stimmung im Land hat sich nach dem Ende der Regentschaft des homophoben Präsidenten Jair Bolsonaro zwar geringfügig verbessert, wirklich zufriedenstellend ist die Lage aber bei weitem noch nicht. Die gewalttätigen Angriffe auf die LGBTI*-Community selbst nehmen außerdem immer weiter zu. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Österreich gewinnt den ESC

Deutschland landet auf Platz 15

Österreich gewinnt den ESC 2025! Der 24-jährige Countertenor JJ begeisterte das Publikum mit seinem Operatic Pop, Deutschland landete auf Platz 15.
Polizei untersagt Pride-Events

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW: Aus Sicherheitsgründen stoppte die Polizei heute den CSD Gelsenkirchen und eine Demonstration in Mönchengladbach.
Streit um eine Bagatelle

Pridefahne in einer britischen Bank

Streit um eine Bagatelle: Ein gläubiger Kunde wollte eine Pride-Flagge in einer Londoner Bank nicht akzeptieren und legte Beschwerde ein...
Porno-Verbot in den USA

Reaktionen der schwulen Branche

Werden Hardcore-Filme künftig in den USA verboten? Dieses Gesetz wollen einige Republikaner durchbringen. Darauf reagiert nun die Gay-Adult-Branche.
Zeichen der Polizei Saarland

Pride Flagge zum IDAHOBIT

Bundesweit wird am Samstag dem IDAHOBIT gedacht, dem Aktionstag gegen Homophobie. Die Polizei Saarland setzt dabei erstmals ein besonderes Zeichen.
Neue Pride Verbote

Wales lädt alle Parteien aus

Der Streit über die jüngste LGBTIQ+-Politik in Großbritannien eskaliert weiter, nun hat der fünfte große Pride alle Parteien vom CSD ausgeladen.
Erste Rede von Karin Prien

Kein Wort zum Thema LGBTIQ+

Die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) stellte im Bundestag ihr Programm für die nächsten Jahre vor - LGBTIQ+ war dabei kein Thema.
Appell an neue Bundesregierung

Einsatz gegen Ungarns Pride-Verbot

Die neue Bundesregierung muss verstärkt gegen das Pride-Verbot in Ungarn vorgehen, fordern jetzt in einem Appell bisher rund 66.000 Menschen.
Mordfall aufgeklärt

Cold Case nach 21 Jahren geklärt

Der 21 Jahre alte Mordfall an einem schwulen Kellner aus Nordrhein-Westfalen wurde mittels neuster DNA-Analyse jetzt offenbar aufgeklärt.