Denkort in Hamburg Senat will besondere LGBTI*-Einrichtung für 400.000 Euro umsetzen
Ähnlich wie Berlin soll nun auch Hamburg eine Gedenkstätte, besser noch, einen sogenannten „Denkort“ als Zeichen der Solidarität mit der LGBTI*-Community bekommen. In zentraler Lage am Neuen Jungfernstieg / Ecke Lombardsbrücke soll die Einrichtung ein „sichtbarer Raum für Respekt und Anerkennung von Vielfalt in Hamburg“ sein.
Diskriminierung im Alltag aufzeigen
Der Hamburger Senat hat für die Realisierung jetzt rund 400.000 Euro zur Verfügung gestellt. In einem mehrgleisigen Wettbewerb unter Künstlern soll der beste Vorschlag gefunden werden, dabei sei es wichtig, auch die Hamburger LGBTI*-Community direkt in das Verfahren mit einzubeziehen, so der Senat weiter.
Der Beschluss erfolgte direkt vor dem Pride-Wochenende in Hamburg – auch das ein deutliches Zeichen für den Einsatz für gleiche Rechte für alle in der Hansestadt, wie Kultursenator Carsten Brosda (SPD) betonte und zudem sagte: „Wir wollen aber auch daran erinnern, dass die LSBTIQ*-Szene auch hier lange unterdrückt wurde und auch heute im Alltag immer wieder Diskriminierung erfahren muss.“
Angebot, um ins Gespräch zu kommen
Auch in Hamburg sind wie landesweit die Fallzahlen von Hasskriminalität in den letzten Jahren schrittweise angestiegen. Brosda erklärt daher weiter: „Der Ort soll Raum für Begegnung und Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bieten. In ihm soll sich das Streben nach Gleichberechtigung, Akzeptanz und gegenseitigem Respekt in der Gegenwart manifestieren und die Erinnerung an vergangenes Unrecht und Verfolgung sichtbar werden.“
Bereits im Herbst dieses Jahres soll die Bürgerschaft voraussichtlich über die finale Einrichtung des Denkorts entscheiden. Damit geht auch der Wunsch einer Hamburger Initiative in Erfüllung, die sich seit 2018 für einen solchen speziellen Ort eingesetzt hatte. Sprecher Gottfried Lorenz erklärte, der neue Denkort solle auch überdies Denkanstöße geben, um Hass, Ignoranz und Unkenntnis zu überwinden, Brücken über alle Grenzen hinweg bauen und außerdem dabei helfen, Konfliktlinien und Animositäten zu überwinden. Kurzum, ein breites Angebot, um miteinander ins Gespräch zu kommen.