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Dating ohne Etiketten

Dating ohne Etiketten Die junge queere Generation definiert sich nicht in „starren Identitätskategorien“

ms - 30.05.2025 - 11:00 Uhr
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Die junge queere Generation Z will sich beim Dating in puncto sexuelle Orientierung und Eigendefinition keine Grenzen mehr setzen, sie hat das „Label-Fluid-Dating“ leid – so die Kernthese des dritten D.A.T.E.-Berichts der Dating-Plattform Hinge. Befragt wurden mehr als 14.000 LGBTIQ+- und heterosexuelle Menschen. 

Keine „starren Identitätskategorien“

„Im Jahr 2025 haben LGBTQIA+-Dater keine Lust mehr, sich einschränken zu lassen. Sie geben der Chemie, der emotionalen Verbindung und der gemeinsamen Energie den Vorzug vor starren Identitätskategorien“, so der Bericht. Junge queere Menschen erfahren demnach eine zunehmende „Frustration über den Druck, sich in festen Begriffen zu definieren.“ Die Hälfte der Befragten (50%) hat sich demnach schon einmal beim Dating anders gegeben, als sie wirklich sind, nur um dem Gegenüber besser zu gefallen. 

Jeder Dritte bereute dies nachher. „Etiketten können dabei helfen, uns mitzuteilen, wer wir sind, aber sie können auch ein falsches Gefühl von Sicherheit darüber vermitteln, wer jemand ist, welche Art von Beziehung er/sie will oder wie er/sie sich zeigen soll“, so Moe Ari Brown aus dem Hinge-Expertenteam. Rund 48 Prozent der queeren jungen Menschen litten daher inzwischen unter „Etikettenmüdigkeit“, bei schwulen, lesbischen und bisexuellen Personen ist dieser Wert um mehr als die Hälfte niedriger.   

Schwul und lesbisch als Auslaufmodell? 

Im neuen Bericht wird dabei so weiter festgehalten: „Begriffe wie lesbisch und schwul, maskulin und feminin oder queer und heterosexuell können zwar helfen, Anziehung zu beschreiben, doch immer mehr Menschen stellen fest: Chemie und Verbindung zählen mehr als Kategorien. Aus diesem Grund verändern LGBTQIA+ Datende zunehmend ihre Labels – oder lassen sie ganz hinter sich. Diese wachsende Offenheit im Umgang mit Selbstbezeichnungen wird als Label-Flexibilität bezeichnet.“

Jeder dritte Befragte (33%), sowohl heterosexuell wie LGBTIQ+, habe dabei in Erwägung gezogen, jemanden außerhalb des bevorzugten Geschlechts zu daten, zu dem sich die Person normalerweise hingezogen fühlt. Die Mehrheit (55%) hat diesem Wunsch aber nicht nachgegeben, weil sie sich unsicher war und Ablehnung befürchtete. Wenn sich junge queere Menschen außerhalb ihrer sexuellen Orientierung zu einer anderen Person hingezogen fühlen, geschieht dies zumeist aus drei Gründen: Die Energie und Ausstrahlung des Gegenübers sowie das Selbstvertrauen und der Humor. 

Verschiebung des Datings 

„Das sagt uns etwas Wichtiges: Was Menschen anzieht, ist oft nicht ein Etikett. Es geht darum, wie man sich bei jemandem fühlt. Die Generation Z führt die Verschiebung des Datings ohne Etiketten an. Die Zukunft des Datings ist fließend, expansiv und völlig selbstbestimmt“, so Moe Ari Brown. Alle älteren Generationen von LGBTIQ+-Menschen indes definieren ihre sexuelle Orientierung klarer und deutlicher und legen auch mehrheitlich erkennbar fest, zu welchem Geschlecht sie sich hingezogen fühlen. Insbesondere gilt das für homosexuelle Männer: Schwule sind laut dem Report zu 183 Prozent seltener als andere Mitglieder der LGBTIQ+-Community dazu geneigt, das „Label zu ändern, mit dem sie ihre Sexualität beschreiben.“ 

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