Dating-Masche in Bayern Brutale Angriffe auf Schwule mit Elektroschockern und Pfefferspray
Die bayerische Polizei hat jetzt sechs Tatverdächtige festgenommen, die mittels der Dating-Masche schwule Männer aus dem Landkreis Roth in eine Falle gelockt und ausgeraubt haben sollen. Die Vorgehensweise war erneut gleich: Die jugendlichen Verdächtigen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren lockten Homosexuelle zu Sextreffen und prügelten dort auf ihre wehrlosen Opfer ein, bevor sie sie beraubten.
Attacke mit Elektroschockern
Aktuell sitzen die mutmaßlichen Täter aus dem Raum Hilpoltstein jetzt wegen des Verdachts des schweren Raubs in Untersuchungshaft. Die jungen Kriminellen sollen dabei äußerst brutal vorgegangen sein – mittels eines digitalen Kleinanzeigenportals verabredeten sie sich demnach mit schwulen Männern und sollen sie dann am Tatort mit Pfefferspray und Elektroschockern attackiert haben. Zudem schlugen und traten die Jugendlichen offenbar auch immer wieder auf ihre schwulen Opfer ein. Mit schweren Verletzungen kamen die Homosexuellen ins Krankenhaus.
Selbsternannte „Pädophilen-Jäger“
Bisher sind vier Überfälle in Mittelfranken dokumentiert, die Polizei geht von möglichen weiteren Angriffen aus, die bisher aus Scham oder Angst von den Betroffenen noch nicht angezeigt worden sind. In den sozialen Medien lassen sich die Jugendlichen unter dem Begriff „Pedo Hunter“ als Pädophilen-Jäger feiern. Befeuert werden solche Aktionen zudem immer mal wieder aus der rechtsextremen Szene. Der Tatsache entsprechen die Anschuldigungen in keinem einzigen Fall – keiner der schwulen Männer ist nach aktuellem Ermittlungsstand pädophil.
Nach Angaben der Kripo Schwabach sei vielen jugendlichen Tätern die Tragweite ihres Handels dabei oft nicht bewusst. Sowohl im aktuellen Fall wie auch anderweitig bei ähnlich gelagerten Überfällen filmen die Täter ihre Angriffe und stellen sie ins Internet. Zuletzt machte ein ähnlicher Fall in Österreich Schlagzeilen, dabei wurden mindestens 17 schwule Männer zu Opfern einer Schlägerbande.