Community in Italien verärgert US-Anklage im Luigi-Mangione-Fall: Todesstrafe?
Der Fall Luigi Mangione sorgt aktuell weit über die USA hinaus für Schlagzeilen: Dem italo-amerikanischen 26-Jährigen droht die Todesstrafe für den tödlichen Angriff auf Brian Thompson, Geschäftsführer einer großen US-Krankenversicherung. Nun steht Mangione nicht mehr nur nach staatlichem, sondern auch nach Bundesrecht unter Anklage und damit in den Vereinigten Staaten tatsächlich vor der Möglichkeit der Hinrichtung.
Scharfe Kontraste zwischen den Rechtssystemen
Mitte April wurde die Bundesanklage gegen Luigi Mangione öffentlich gemacht. Neben Mord wirft das US-Justizministerium Mangione Stalking und illegalen Waffenbesitz vor. Vorwürfe, die bei einer Verurteilung die Todesstrafe nach sich ziehen könnten. Während in New York auch ohne Todesstrafe harte Strafen wie lebenslängliche Haft ohne Begnadigung vorgesehen sind, drängt die neue politische Führung in den USA auf ein entschlossenes Vorgehen. Die Justizministerin Pam Bondi, eine politisch enge Verbündete Donald Trumps, will in Mangiones Fall explizit die Todesstrafe beantragen. Damit rückt der seit 2021 für Bundesstrafsachen geltende US-Moratorium gegen die Todesstrafe in den Hintergrund.
Community in Italien ist verärgert
In Italien wächst der Ärger über die bisherige Untätigkeit von Premierministerin Giorgia Meloni und Justizminister Carlo Nordio. Der Abgeordnete Marco Grimaldi (Alleanza Verdi e Sinistra) zeigte sich im Parlament alarmiert:
„Das US-Justizministerium hat die Todesstrafe für Luigi Mangione angekündigt. Wir wollen wissen, ob sich die italienische Regierung mit Nachdruck für einen Verzicht auf diese Strafe einsetzt.“ (Marco Grimaldi, AVS, Parlamentsdebatte)
Historisch betrachtet positioniert sich Italien entschieden gegen die Todesstrafe. Die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Verfassung verankerte Abschaffung ist ein Grundpfeiler der italienischen Rechtstradition, wie ähnliche Fälle in den 1990er-Jahren belegen, als Rom auf energische Interventionen bei drohenden Hinrichtungen italienischer Staatsbürger in den USA drängte. Bei Pietro Venezia gelang damals die Verhinderung der Auslieferung. Rocco Derek Bernabei wurde hingegen 2000 trotz internationaler Appelle hingerichtet.
Liebesbriefe aus der ganzen Welt
Als der „Manhattan-Killer“ bekommt Mangione seit seiner Festnahme im Dezember letzten Jahres tausendfach Fanpost, weswegen seine Anwälte sich inzwischen genötigt sahen, eine eigene Fan-Webseite online zustellen, die erklärt, wohin die liebeshungrigen Männer und Frauen ihre Nachrichten an den Ex-Elite-Studenten schicken können. Mangione selbst ließ über seine Anwälte ausrichten: „Ich bin überwältigt und allen dankbar, die mir geschrieben haben, um ihre Geschichten zu teilen und ihre Unterstützung auszudrücken. Mein Gefängnis, das M.D.C., wurde mit Post aus dem ganzen Land und der ganzen Welt überschwemmt. Obwohl es mir unmöglich ist, auf die meisten Briefe zu antworten, möchte ich euch versichern, dass ich jeden einzelnen Brief lese, den ich erhalte.“
Schwule Jungs und Frauen sind sich dabei in ihrer Einschätzung einig und teilen diese nicht nur via Fanpost, sondern inzwischen auch auf eigenen Fan-Seiten mit der Welt: „Er wird im Gefängnis immer heißer“ oder „Er ist zu sexy, um verurteilt zu werden“ sind zwei der Kommentare, die die Aussagen stellvertretend passend zusammenfassen.