Direkt zum Inhalt
Bud Light und LGBTI*
Rubrik

Bud Light und LGBTI* Man müsse den Verbrauchern künftig besser zuhören, was sie wirklich wollen, so der CEO!

ms - 03.07.2023 - 12:00 Uhr

Das amerikanische Unternehmen Anheuser-Busch erlebte in diesem Jahr vor rund drei Monaten ein werbetechnisches und wirtschaftliches Desaster – nach einer Sozial-Media-Werbekampagne mit der Trans-Influencerin Dylan Mulvaney für die Biermarke Bud Light fielen die Umsätze rapide, während online tausende Amerikaner dazu aufriefen, den „woken Wahnsinn“ zu boykottieren.

Kein Rückgrat für die Community?

Das Unternehmen schob kleinklaut und in aller Eile einen neuen uramerikanischen Werbespot inklusive Cowboy-Mentalität nach. Abermals kam es zu einem Shitstorm, weil das Unternehmen nicht Rückgrat für die LGBTI*-Community zeigen würde. Schlussendlich musste die verantwortliche Marketingchefin des Konzerns gehen. Vielerorts blieben die Bestände in den Regalen stehen, einige Supermärkte verschenkten am Ende tausende Bierdosen an ihre Kunden.

Streitigkeiten spalteten die Amerikaner

Nun äußerte sich erstmals der Geschäftsführer von Anheuser-Busch, Brendan Whitworth, zu dem Vorfall und erklärte gegenüber CBS Mornings, das Unternehmen wolle auch weiterhin die LGBTI*-Community unterstützen. „Ich denke, dass sich die Diskussionen über Bud Light immer mehr vom Bier wegbewegt und dabei immer mehr die Menschen gespalten haben. Und Bud Light gehört da wirklich nicht hin. Bei Bud Light sollte es nur darum gehen, Menschen zusammenzubringen", so Whitworth.

Bud Light soll LGBTI*-Sponsor bleiben!

Auf die Frage, ob die Kampagne ein Fehler gewesen sei, wich der CEO aus und sagte: „Es findet gerade eine große gesellschaftliche Diskussion statt, und viele große Marken sind mittendrin, und zwar nicht nur in unserer Branche oder bei Bud Light. Was wir also verstehen müssen – und zwar wirklich verstehen und respektieren müssen – ist, was der Verbraucher tatsächlich will, was ihm wirklich wichtig ist und was er von großen Marken erwartet!“ Nebst Bud Light erlebten zuletzt auch Unternehmen wie Disney und Target sowie das Basenballteam der Dodgers viel Kritik für ihre LGBTI*-Kampagnen. Bud Light will aber auch weiterhin Sponsor bekannter LGBTI*- und Pride-Veranstaltungen bleiben.

Umsatzeinbruch um 25 Prozent

Im vergangenen Monat hat Bud Light nach mehreren Jahrzehnten seinen Spitzenplatz als meistverkauftes Bier auf dem US-Biermarkt verloren, da die Verkäufe nach der Aufregung um die Partnerschaft mit Mulvaney immer weiter zurückgegangen waren – und dies bis heute noch tun. Der Absatz der Biermarke sei binnen kurzer Zeit um 25 Prozent gesunken, ein Milliardenverlust, wie der Konzern inzwischen selbst bestätigte. Die ganzen Folgen der Kontroverse seien dabei noch immer nicht final abzuschätzen, erklärte zudem auch Vorstandschef Michel Doukeris.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Österreich gewinnt den ESC

Deutschland landet auf Platz 15

Österreich gewinnt den ESC 2025! Der 24-jährige Countertenor JJ begeisterte das Publikum mit seinem Operatic Pop, Deutschland landete auf Platz 15.
Polizei untersagt Pride-Events

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW: Aus Sicherheitsgründen stoppte die Polizei heute den CSD Gelsenkirchen und eine Demonstration in Mönchengladbach.
Streit um eine Bagatelle

Pridefahne in einer britischen Bank

Streit um eine Bagatelle: Ein gläubiger Kunde wollte eine Pride-Flagge in einer Londoner Bank nicht akzeptieren und legte Beschwerde ein...
Porno-Verbot in den USA

Reaktionen der schwulen Branche

Werden Hardcore-Filme künftig in den USA verboten? Dieses Gesetz wollen einige Republikaner durchbringen. Darauf reagiert nun die Gay-Adult-Branche.
Zeichen der Polizei Saarland

Pride Flagge zum IDAHOBIT

Bundesweit wird am Samstag dem IDAHOBIT gedacht, dem Aktionstag gegen Homophobie. Die Polizei Saarland setzt dabei erstmals ein besonderes Zeichen.
Neue Pride Verbote

Wales lädt alle Parteien aus

Der Streit über die jüngste LGBTIQ+-Politik in Großbritannien eskaliert weiter, nun hat der fünfte große Pride alle Parteien vom CSD ausgeladen.
Erste Rede von Karin Prien

Kein Wort zum Thema LGBTIQ+

Die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) stellte im Bundestag ihr Programm für die nächsten Jahre vor - LGBTIQ+ war dabei kein Thema.
Appell an neue Bundesregierung

Einsatz gegen Ungarns Pride-Verbot

Die neue Bundesregierung muss verstärkt gegen das Pride-Verbot in Ungarn vorgehen, fordern jetzt in einem Appell bisher rund 66.000 Menschen.
Mordfall aufgeklärt

Cold Case nach 21 Jahren geklärt

Der 21 Jahre alte Mordfall an einem schwulen Kellner aus Nordrhein-Westfalen wurde mittels neuster DNA-Analyse jetzt offenbar aufgeklärt.