Auszeichnung für Justus Frantz Freundschaftsorden aus der Hand von Kremlchef Putin
Russlands Präsident Wladimir Putin (73) ehrte am gestrigen russischen Nationalfeiertag, dem Tag der Einheit des Volkes, den deutschen Star-Dirigenten Justus Frantz (81) aus Hamburg. Bei der Ordensverleihung im Kreml wurde dem bisexuellen Pianisten der Freundschaftsorden direkt von Putin verliehen.
Persönliche Ehrung von Putin
Der Kremlchef betonte in seiner Rede: „Justus Frantz leistet seit vielen Jahren einen fruchtbaren Beitrag zur Annäherung und gegenseitigen Bereicherung der Kulturen Russlands und der Bundesrepublik Deutschland.“ Der 81-Jährige war trotz westlicher Sanktionen persönlich zur Ehrung nach Moskau angereist. Bereits in der Vergangenheit war der Musiker mehrfach wegen seinen anhaltenden Kontakten nach Russland kritisiert worden – unter anderem auch für seine Verteidigung der russischen Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim im Jahr 2014.
Outing in hohem Alter
Frantz gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten in Deutschland, stilprägend in der Klassik, geboren 1944 im heutigen Polen. Seit den 1960er Jahren feierte er international große Erfolge als Pianist und Dirigent, gründete unter anderem das renommierte Schleswig-Holstein Musik Festival und wurde mit der ZDF-Sendung „Achtung! Klassik“ in den 1990er zum Liebling der TV-Nation.
In seiner Biografie outete er sich als bisexuell und erzählte darin über seine Beziehungen zu Männern. Parallel dazu berichtete er im letzten Jahr gegenüber dem Bunte-Magazin über seine Beziehung zu seinem 27-jährigen Manager Sebastian Kunzler. „Ich habe mich entschieden, transparent über dieses Thema zu sprechen. Unsere Liebe ist einfach spontan passiert.“ Nach der Diagnose Gehirntumor kündete er Ende letzten Jahres seine Abschiedstournee an.