Attacken gegen LGBTIQ+ Weniger Sichtbarkeit, mehr Angriffe auf LGBTIQ+ - so das Fazit des jüngsten GLAAD-Berichts
Die amerikanische LGBTIQ+-Organisation GLAAD veröffentlichte jetzt ihren dritten Jahresbericht zu Extremismus-Vorfällen gegen die Community – im Jahr 2024 wurden insgesamt mehr als 930 Angriffe in 49 Bundesstaaten verzeichnet. Zehn Menschen aus der Community wurden dabei ermordet.
Gespaltenes Klima in den USA
Anders als die generelle Hasskriminalitätsstatistik im Bereich LGBTIQ+ in den USA dokumentiert der sogenannte ALERT Desk-Bericht oft auch Fälle, die von den Strafverfolgungsbehörden nicht weiter untersucht werden – er gilt als Gradmesser für die jüngsten Entwicklungen in den USA. Vereins-Präsidentin Sarah Kate Ellis: „In diesem Jahr sind Rückschritte bei der Sichtbarkeit von LGBTIQ+ und Herausforderungen für unsere Rechte mit einem starken Anstieg von Anti-LGBTIQ+-Rhetorik und Desinformation in sozialen Medien und politischen Kampagnen verbunden. Das Ergebnis ist ein spaltendes kulturelles Klima, das einen hohen Preis hat.“
Bombendrohungen und Buchverbote
Die wesentlichen Fakten: Besonders im Fokus der Angriffe waren demnach 2024 trans* und nicht-binäre Personen. Viele Angriffe auf die Community gehen von Schulvertretern sowie Staatsbeamten oder Stadtratsmitgliedern aus. Insgesamt wurden im Schuljahr mehr als 10.000 Bücher in öffentlichen Schulbibliotheken verboten, weil sie LGBTIQ+-Bezüge hatten. Bei Veranstaltungen mit Drag-Künstlern kam es im letzten Jahr zu 16 Bombendrohungen und vier tatsächlichen Angriffen.
Fast zwei von drei queeren Erwachsenen in den USA gaben an, dass sie persönlich Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität erfahren haben. Rund 68 Prozent aller LGBTIQ+-Erwachsenen sind davon überzeugt, dass die Gewalt und die Drohungen im nächsten Jahr noch weiter zunehmen werden – die queere Generation Z glaubt dies sogar zu 84 Prozent.