Anonyme Hass-Nachrichten FBI warnt vor massiven Drohungen gegenüber LGBTI*, Schwarzen und Latinos
Das FBI warnt vor einer neuen Welle von Hassbotschaften, die mittels unbekannten Telefonnummern über SMS, Messenger und E-Mails derzeit in den USA verschickt werden – offenbar tausende junge Menschen wurden seit letzter Woche zu Opfern. Besonders im Fokus der Angriffe stehen dabei offenbar junge LGBTI*-Teenager, daneben wurden auch junge Schwarze und jugendliche Latinos attackiert.
„Umerziehungslager“ für junge Schwule
In den Hass-Nachrichten wird homosexuellen Jugendlichen gedroht, man komme jetzt, um sie „in ein Umerziehungslager“ zu stecken. Latinos wird erklärt, sie seien „für die Abschiebung ausgewählt worden“. Schwarzen wurde geschrieben, sie seien „auserwählt worden, um Baumwolle zu pflücken.“ Allen Botschaften ist zu eigen, dass sie offensichtlich Angst unter den Betroffenen schüren sollen. Allesamt handelt es sich bei den Texten um Aussagen mit einem rassistischen oder/und LGBTI*-feindlichen Hintergrund.
Das FBI hat bereits letzte Woche die Ermittlungen aufgenommen – bisher scheint es zumindest offiziell keine Spur von den Tätern zu geben. Die Welle der Nachrichten nahmen demnach im Umfeld mehrerer Universitäten ihren Anfang, darunter Kalifornien und South Carolina. Einige Drohungen wurden mittels TextNow verschickt, einen App-Dienst, der mit nicht zurück-verfolgbaren Telefonnummern kompatibel ist. In anderen Fällen dürfe es sich bei den Telefonnummern höchstwahrscheinlich um Wegwerf-Handys gehandelt haben.
Landesweite Angriffe auf junge Menschen
Woher die Täter die Kontaktdaten ihrer Opfer haben, ist nicht bekannt – bundesweit sind allerdings junge Homosexuelle und queere Menschen wie auch junge Schwarze besonders stark betroffen, Meldungen gibt es inzwischen aus fast allen US-Bundesstaaten. Das FBI arbeitet inzwischen mit den örtlichen Behörden und der Abteilung für Bürgerrechte des US-Justizministeriums zusammen und forderte die Bevölkerung auf, wachsam zu bleiben und derartige Nachrichten sofort zu melden.
Ermutigung nach Trump-Sieg?
Vom Unternehmen TextNow wurden die gemeldeten Täter-Konten zwar bereits gelöscht, die Flut der Angriffe konnte dadurch aber bis heute nicht gestoppt werden. Mehrere Bürgerrechts- und LGBTI*-Verbände haben inzwischen lautstark die Aktion scharf kritisiert, die Rede ist von einer rassistischen Täter-Gruppe, verteilt im ganzen Land, die sich offensichtlich jetzt verstärkt ermutigt sieht, Hass zu predigen und die „Flammen der Angst“ zu schüren.
Mehrfach wird dabei auch der Wahlsieg von Donald Trump ins Gespräch gebracht, eine direkte Verbindung scheint es laut den bisherigen FBI-Ermittlungen allerdings nicht zu geben. Einige Hass-Nachrichten seien zwar mit „Trump-Anhänger“ unterzeichnet, doch das Wahlkampfteam von Trump selbst bekräftigte bereits, dass es keine Verbindung zwischen der Trump-Kampagne und den Hass-Botschaften gibt. Ähnlich stufen die Lage auch die Behörden ein.