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Fußballer Josh Cavallo: Mentor für nicht geoutete Sportler

Angst vor Coming-outs Fußballer Josh Cavallo: Mentor für nicht geoutete Sportler

mr - 02.12.2025 - 18:30 Uhr
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Der australische Fußballspieler Josh Cavallo, heute beim Peterborough Sports Club aktiv, unterstützt nach seinem Coming-out 2021 eine wachsende Zahl nicht geouteter Sportlerinnen und Sportler. Cavallo betont, dass er seither Mentor für Profisportlerinnen und Profisportler aus unterschiedlichen Disziplinen ist, darunter auch Olympia-Teilnehmende. Viele dieser Menschen bevorzugen es, ihre Sexualität privat zu halten oder benötigen mehr Zeit, um sich selbst und ihr Umfeld auf einen möglichen Schritt vorzubereiten. Cavallo spricht offen über diesen sorgfältigen Umgang und seine eigene Erfahrung mit Vorurteilen im Profifußball.

 

Angst und Unsicherheit im Profisport

Das Coming-out von Cavallo im Jahr 2021 war ein bahnbrechender Moment, er war damals der erste aktive männliche Profifußballer, der diesen Schritt wagte. Im Vorfeld hatte er große Sorge, dass seine Karriere gefährdet sei. So wie viele andere hatte auch Cavallo Angst, dass Offenheit zu Ausgrenzung oder gar zum Verlust des Arbeitsplatzes führen könnte. Diese Furcht teilt er mit etlichen anderen Sportlerinnen und Sportlern. In vielen Sportarten, insbesondere im internationalen Männerfußball, besteht weiterhin ein starkes Tabu gegenüber queeren Identitäten. Nach wie vor ist laut einer jüngsten Studie die Rate geouteter Profis gering; Homophobie gilt weiterhin als strukturelles Problem in großen Ligen.

 

Stimmen aus dem Sport

 

„Viele sind bereit, irgendwann öffentlich zu werden – vielleicht nächstes Jahr oder in zehn Jahren. Manche wollen es nie tun. Wichtig ist, dass sie einen sicheren Raum haben, in dem sie offen sein können, auch wenn ich sie nicht persönlich kenne. Das hätte ich mir früher auch gewünscht“, erklärt Josh Cavallo in einem aktuellen Interview.

 

Trotz der positiven Reaktionen nach seinem Coming-out sieht Cavallo weiterhin deutlichen Handlungsbedarf: Vorurteile, Anfeindungen und Ausgrenzungen prägen laut aktuellen Umfragen das Klima in vielen Sportverbänden. Auch Initiativen wie Rainbow Laces zeigen, dass Sichtbarkeit zwar wächst, sich aber der Wandel langsam vollzieht.

 

Ein langer Weg zur Akzeptanz

Cavallo ist zum Hoffnungsträger geworden und übernimmt Verantwortung, um anderen Mut zu machen – freiwillig, aber mit großem Einfluss. Die Frage bleibt, wie sich Vereine, Verbände und Gesellschaft künftig öffnen werden, um queeren Sportlerinnen und Sportlern ein angstfreies Umfeld zu ermöglichen. Wird in naher Zukunft ein Coming-out im Spitzenfußball selbstverständlich sein? Vieles deutet darauf hin, dass Diversität und Respekt wichtige Themen bleiben.

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