Angriffe auf Aidshilfe Attacken auf LGBTI*-Einrichtungen in Düsseldorf häufen sich
Die Aidshilfe Düsseldorf wurde zuletzt mehrfach attackiert, bereits Mitte Juli kam es zu einem ersten Fall – unbekannte Täter kratzten dabei in die Glasscheibe am Hauseingang Nazi-Symbole, darunter auch ein Hakenkreuz, wie der Verein jetzt mitteilte. Die Aidshilfe spricht dabei klar von einem „queerfeindlichen und rechtsextremen Angriff“.
Im Fokus rechtsradikaler Gruppen
Dabei hatten es die Täter offenbar nicht nur auf die Räumlichkeiten der Aidshilfe abgesehen, im ganzen Umfeld des Bürokomplexes wurden offenbar mehrere Autos und eine weitere Eingangstür mit Nazi-Symbolen zerkratzt. „Es wird befürchtet, dass das Haus im Fokus rechtsradikaler Gruppen steht, da dort mehrere Beratungsstellen und auch eine Sprachschule angesiedelt sind“, so die Aidshilfe Düsseldorf weiter.
Weiter einstehen für Akzeptanz
Die Hausverwaltung hat die Sachbeschädigungen bei der Polizei angezeigt. Diese hat inzwischen auch den Staatsschutz eingeschaltet. Gabriele Bischoff, Vorstandsmitglied der Aidshilfe in Düsseldorf, zeigte sich erschüttert und verärgert: „Ist es ein Zeichen dieser Zeit, dass Menschen, die sich für vulnerable Gruppen einsetzen, angepöbelt und angegriffen werden? Das darf nicht sein! Wir stehen ein für Akzeptanz und Sympathie gegenüber allen Menschen und besonders für Menschen in besonderen Situationen, in denen sie Hilfe und Unterstützung brauchen.“
Kot in der Post
Bereits wenige Tage später, am 02. August, kam es nun zu einem weiteren Angriff: An die Aidshilfe Düsseldorf wurde anonym ein Paket mit Kot gesendet. „Wir behalten uns vor, den Inhalt im Labor auf Erreger untersuchen zu lassen und gegebenenfalls Anzeige wegen Körperverletzung zu erstatten. Zudem werden wir die Information zu diesem Angriff auch an den Staatsschutz übergeben“, so Geschäftsführer Michael Intrau weiter.
Dabei hält die Aidshilfe final weiter fest: „Die Meldungen zu queer- und fremdenfeindlichen Angriffen in Düsseldorf und in ganz Deutschland häufen sich. In Düsseldorf wurden in den letzten Monaten unter anderem die Regenbogenbank in Gerresheim mehrfach queerfeindlich verunstaltet. Anfang Juni wurde eine Trans-Frau in einem Düsseldorfer U-Bahnhof angegriffen. Mitte Juni wurde ein schwules Pärchen in einer Regionalbahn attackiert.“ Die Aidshilfe Düsseldorf ruft Opfer solcher Gewalttaten auf, die Vorgänge öffentlich zu machen und sich damit zu wehren. „Gemeinsam setzen wir uns für Vielfalt ein und treten Queer- und Fremdenfeindlichkeit entgegen!“ so Bischoff abschließend.