Angriff beim CSD Wiesbaden Erster Gewaltakt in der Pride-Saison 2023
Die Pride-Saison hat gerade erst begonnen, schon ist es auch in diesem Jahr erneut zu einem homophoben Angriff gekommen – am Rande des CSD in Wiesbaden am vergangenen Wochenende hat ein bisher unbekannter Täter einer 29-jährigen Pride-Teilnehmerin brutal ins Gesicht geschlagen.
Regenbogenflagge zerrissen, Schlag ins Gesicht
Der Gewalttat ging offenbar ein Streit voraus, bei dem der Täter der jungen Frau erst ihre mitgeführte Regenbogenflagge entrissen hatte, um sie dann vor den Augen anderer CSD-Teilnehmer zu zerreißen – dabei beschimpfte er die junge Frau lautstark, bevor er ihr schlussendlich direkt ins Gesicht schlug, ihr Smartphone entwendete und anschließend flüchtete. Eine rettungsärztliche Versorgung lehnte die Frau trotz Verletzungen im Gesicht allerdings ab, später wurde auch ihr Handy wieder aufgefunden. Die Kriminalpolizei in Wiesbaden hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen.
Junger Täter auf der Flucht
Bei dem Täter handelt es sich um einen Mann im Alter von 20 bis 25 Jahren. Nach Angaben der hessischen Polizei hatte er dunkle, lockige Haare, trug ein dunkles T-Shirt, eine weiß-blau längs-gestreifte kurze Sporthose mit blauen Sternen sowie weiße Sneaker. Die Polizei bittet um Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen könnten.
Bereits vor dem CSD war es in Wiesbaden zu Zwischenfällen gekommen, dabei wurden die anlässlich des Prides angebrachten Regenbogen-Streifen auf der Straße mehrfach mit schwarzer Farbe übermalt. Hier konnte die Polizei inzwischen einen 18-jährigen mutmaßlichen Täter festnehmen. Beim CSD Wiesbaden selbst war es abseits des einen Angriffs ansonsten friedlich geblieben – laut Eigenaussage der Veranstalter konnte mit rund 6.000 Teilnehmern am vergangenen Wochenende der „größte CSD aller Zeiten“ in der hessischen Hauptstadt gefeiert werden.