Direkt zum Inhalt
Angriff auf Schwules Museum
Rubrik

Angriff auf Schwules Museum Berliner Polizei hat erneut die Ermittlungen aufgenommen

ms - 04.04.2023 - 12:00 Uhr

Erneut kam es zu einem Angriff auf das Schwule Museum in Berlin – dieses Mal besprühten zwei unbekannte Jugendliche am vergangenen Freitagnachmittag weite Teile der Außenfassade des Museums mit Löschschaum aus einem Feuerlöscher. Anschließend flüchteten die Täter zu Fuß in verschiedene Richtungen. Der leere Feuerlöscher selbst blieb auf dem Gehsteig zurück.

Angriffe häufen sich

Beschädigt wurde das Schwule Museum bei dem Angriff nach Angaben der Polizei nicht, derzeit ermitteln die Behörden aufgrund des Verdachts des Missbrauchs von Nothilfemitteln. Man mag den Zwischenfall als Bagatelle abtun, würden sich die Angriffe auf das Museum in Berlin nicht häufen. Erst vor einem guten Monat Ende Februar hatten unbekannte Täter auf die Außenfassade und die Fensterscheiben geschossen, insgesamt sechs Einschussstellen wurden von der Polizei festgehalten. Verletzt wurde dabei niemand. Der Vorstand des Schwulen Museums geht von einem gezielten Angriff aus. Bereits 2016 und mehrfach 2020 war es zu ähnlichen Attacken auf das Museum gekommen.  

Gefahr für eines der größten LGBTI*-Museen?

Das Schwule Museum wurde 1985 gegründet und gilt als eines der größten LGBTI*-Museen der Welt. Allein die Sammlung umfasst etwa 1,5 Millionen Archivalien, auf einer großen Ausstellungsfläche von knapp 700 Metern werden normalerweise bis zu vier Ausstellungen gleichzeitig gezeigt. Das Museum wird vom Land Berlin gefördert und bietet jährlich tausenden von Besuchern Einblicke in schwul-lesbische und queere Geschichte, Kunst und Aktivismus. Die steigende Zahl der Angriffe auf das Museum geht einher mit ebenso steigenden Fallzahlen von Hassverbrechen gegenüber LGBTI*-Menschen in Berlin allgemein – hier kam es zuletzt binnen eines Jahres zu einem Gewaltanstieg von mehr als 20 Prozent.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Die Kraft der Communitys

CSD München beschwört Einheit

Zusammenhalt und ein gemeinsamer Kampf gegen Hass seien notwendiger denn je, so der CSD München. Am 17. Mai ruft der Verein zur Demo auf.
Clinch der Milliardäre

Bill Gates poltert gegen Elon Musk

Harte Kritik von Bill Gates an Milliardärs-Kollege Elon Musk: Mit seiner Sparpolitik im Bereich HIV-Prävention für die US-Regierung "töte er Kinder".
Geldstrafe für Aktivistin

Russlands „LGBTIQ+-Propaganda“

Eine russische Künstlerin wurde jetzt zu einer hohen Haftstrafe verurteilt. Sie habe mit einem Regenbogen-Emoji online "Werbung" für LGBTIQ+ gemacht.
Bitteres Ultimatum

Rauswurf aus dem US-Militär

Nach der Zustimmung des Obersten Gerichtshofs setzt US-Verteidigungsminister Hegseth allen trans* Armee-Mitarbeitern ein Ultimatum bis zum Rauswurf.
Ein neuer Papst in Rom

Erste Reaktionen aus der Community

Die Welt hat einen neuen Papst: Viele queere Organisationen hoffen auf eine Hinwendung von Leo XIV. zu LGBTIQ+. Erste Reaktionen aus der Community.
Habemus Papam

Der neue Papst heißt Leo XIV.

Große Überraschung in Rom: Der 69-jährige Kardinal Robert Prevost wird der erste Pontifex aus den USA. Wie steht Leo XIV. zur LGBTIQ+-Community?
Neue Angst in den USA

Haushaltskürzungen bei LGBTIQ+

Neue US-Krise: Ab 2026 soll es nach dem Willen der US-Regierung kein Geld mehr geben für LGBTIQ+ und HIV-Projekte, Milliarden werden gestrichen.
Forderungen in Hamburg

LSVD+ nimmt Rot-Grün in die Pflicht

"Der Senat muss liefern" im Bereich LGBTIQ+ fordert der LSVD+ Hamburg von der neu gewählten rot-grünen Regierung in der Hansestadt.
Neue Kritik an der ePA

Bedenken bleiben bestehen

Die Linke erfragte vom Bundesgesundheitsministerium eine Einschätzung der Gefahren bei der ePA für LGBTIQ+-Menschen - die Antwort ist unbefriedigend.