Angriff auf Demonstrierende Tausende feiern Pariser Pride-Parade
Am vergangenen Wochenende demonstrierten tausende Menschen in Paris für die Gleichstellung von LGBTI*-Personen. Der Marsch startete am Place de la Nation. Von dort aus ging es zum Boulevard Diderot, zur Avenue Daumesnil und durch die Rue de Lyon zur Bastille. Der Boulevard Beaumarchais brachte die Demonstrierenden schließlich zum Place de la République.
Kampf ist nicht vorbei
Auf der anschließenden Kundgebung waren zahlreiche Regenbogenflaggen zu sehen. Elisa Koubi, die Ko-Vorsitzende der Organisation Inter-LGBT, kritisierte in ihrer Rede: Sexuelle Minderheiten und trans* Personen seien noch immer nicht gleichberechtigt, auch wenn die Ehe für alle bereits seit zehn Jahren besteht.
LGBTI*-feindlicher Angriff
Leider wurde die Paris Gay Pride von einem LGBTI*-feindlichen Übergriff überschattet: Laut Stern wurde eine Frau, die eine Regenbogenflagge bei sich trug, von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen. Im Zusammenhang mit dem Vorfall wurden sechs minderjährige Jungen festgenommen. Laut Polizeiangaben gehört einer der Jugendlichen zu einer rechtsextremen Organisation.
Nach wiederholten Beleidigungen und mehreren Übergriffen auf LGBTI*-Einrichtungen plant Frankreichs Regierung in naher Zukunft, einen Aktionsplan gegen LGBTI*-feindliche Hassverbrechen auszuarbeiten.
Über die Pariser Pride
Die Paris Gay Pride, die sich offiziell als Marche des Fiertés LGBTQ bezeichnet, ist die größte Veranstaltung ihrer Art in Frankreich – kein Wunder, findet sie doch in dessen Hauptstadt statt. Etwa 700.000 Menschen versammeln sich hier laut Mister BnB jedes Jahr zu einer Feier auf dem Place de la République (oder in manchen Jahren auch am Place de la Bastille). Mehr als 90 LGBTI*-Organisationen nehmen an der Versammlung teil.
In der Woche vor der großen Pride-Parade steigen zahlreiche kleinere Partys und andere LGBTI*-Events. Die meisten davon finden im Pariser LGBTI*-Viertel Le Marais statt. Nach der Parade richten viele der ortsansässigen LGBTI*-Bars und -Klubs eigene Partys aus. So können die Teilnehmenden bis tief in die Nacht hinein feiern.
Die erste Pride in Paris fand in den späten 1980ern statt. Damals vereinten sich einige Personen aus der Pariser Community, um für ihre Rechte einzustehen. Seither ist das Event erheblich gewachsen. Dennoch bleibt LGBTI*-Feindlichkeit noch immer ein Problem.