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Akute Bedrohungslage
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Akute Bedrohungslage Rechtsextremisten bedrohen den CSD Dresden – das CSD-Team bittet: „Passt auf euch und eure Mitmenschen auf!“

ms - 30.05.2024 - 10:00 Uhr

Der CSD-Verein in Dresden änderte jetzt sehr kurzfristig aufgrund einer akuten Bedrohungslage seinen bisherigen Plan für den Pride-Marsch an diesem Samstag. Das CSD-Wochenende inklusive des politischen Straßenfestes startet heute Mittag um 12 Uhr allerdings wie vorgesehen.

Ernstzunehmende Gefahr

Hintergrund für die kurzfristige Entscheidung ist die Ankündigung der rechtsextremen Organisation „Elblandrevolte“, die angekündigt hat, gewaltsam gegen den CSD und die Pride-Teilnehmer vorgehen zu wollen. Das Motto der Rechtsextremisten: „Gute Nacht Gay Pride“. Die Gruppe ist bereits in der Vergangenheit mehrfach durch gewalttätige Übergriffe aufgefallen. 

Das Kulturbüro Sachsen erklärte dazu: „Die ´Elblandrevolte´ ist unserer derzeitigen Einschätzung nach eine von vielen rechtsextremen Gruppierungen in Sachsen, bei denen sehr junge Menschen eine tragende Rolle spielen (…) Aus Gruppen junger aktionsorientierter Neonazis kam es bereits in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Gewaltstraftaten. Diese Gruppen stellen für Betroffene von Rassismus oder Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, immer wieder eine ernstzunehmende Gefahr dar.“ Bereits im letzten Jahr kam es bei mehreren CSDs in Deutschland zu Angriffen aus der rechtsextremen Szene. 

Sicherheit steht an erster Stelle

Das CSD-Team in Sachsen will nun die Sicherheitsmaßnahmen verstärkten, beispielsweise mit einem gemeinsamen Demonstrationszug inklusive CSD-Wagen, der die CSD-Besucher bereits am Hauptbahnhof einsammelt und sie von dort geschlossen zur eigentlichen Pride-Parade bringen soll. Dabei betont der Verein online: „Unsere oberste Priorität ist, dass ihr sicher bei uns und auch wieder Zuhause ankommt!“

Des Weiteren rät das Team den Pride-Teilnehmern dazu, nicht allein, sondern nur in einer Gruppe von Menschen zum Pride zu kommen, um das Risiko von Angriffen zu minimieren. Zudem sollten Besucher nur den direkten Weg zur Veranstaltung wählen. Außerdem: „Meidet Gruppen oder Personen, bei denen ihr ein schlechtes Gefühl habt. Macht in bedrohlichen Situationen auf euch aufmerksam, sprecht wenn möglich andere Personen direkt an, euch zu helfen. Begebt euch bei bedrohlichen Situationen an einen sicheren Ort wie zum Beispiel Geschäfte, Restaurants etc. und veranlasst weitere Schritte. Passt auf euch und eure Mitmenschen auf!“

Polizei verstärkt vor Ort

Der CSD Dresden hat dabei auch Rücksprache mit Sicherheitskräften sowie der örtlichen Polizei gehalten: „Wir haben entsprechende Stellen informiert und um die Absicherung der Hauptzugangspunkte gebeten.“ Abschließend hält der Verein fest: „Wir lassen uns natürlich nicht einschüchtern!“

Ein Follower kommentiert die Informationen auf Instagram so: „Es ist traurig und erschreckend, dass es diese Hinweise braucht. Eine Demonstration für Freiheit, Liebe und Akzeptanz. Das lässt tief blicken in welchem Zustand wir uns befinden… das war alles schon mal besser und genau deswegen ist es so wichtig, präsent zu sein. Zu zeigen: wir sind für die Freiheit und für die Liebe und lassen uns von den Gegnern nicht einschüchtern.“ 

Beschämendes Klima der Ausgrenzung

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte zuvor bereits erklärt: „Dass sich nicht einmal 27 Jahre nach denfriedlichen Bürgerprotesten in unserem Land, und auch in Sachsen und Dresden, wieder ein Klima der Ausgrenzung und Gewaltbereitschaft ausbreitet, beschämt uns. Entschlossen stellen wir uns Brandstifter:innen, Rassist:innen und Populist:innen entgegen. Wir sehen nicht weg, wenn Gesetze verletzt werden. Wir halten zusammen und verteidigen unser Grundgesetz und unsere Demokratie – ohne Gewalt, mit Anstand und Respekt.“

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