Abstimmung über Ehe für alle Nein-Kampagne und Vandalismus in der Schweiz
Am 26. September stimmt die Schweiz über die Ehe für alle ab. Eigentlich hatte die Regierung diese schon im Dezember beschlossen. Doch Konservative Kräfte erwirkten ein Referendum.
Nein-Sager sehen die Familie in Gefahr
Die Gleichstellung schließt auch das Adoptionsrecht mit ein und die automatische Anerkennung der Ehefrau als zweites Elternteil, wenn ihre Partnerin mit einer Samenspende schwanger wurde. Genau das ist der Punkt, an dem die Gegner*innen ansetzen: Denn die Ehe für alle sei selbstsüchtig und werde auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, die nur mit Vater und Mutter glücklich sein könnten. „Egoistische Homo-Adoptionen vor Kindeswohl“, kritisieren die Plakate der Nein-Kampagne. Deutlicher gemacht wird das Argument mit den Fotos weinender Kinder. Dem gegenüber stehen Plakate glücklich lachender heterosexueller Familien. Erworben haben die Konservativen ihre Foto-Motive laut Watson günstig von Stockfoto-Anbietern. Negative Plakate scheinen den Nein-Sagern aber nicht zu reichen: In der ganzen Schweiz häufen sich Berichte von Vandalismus gegen Plakate und Fahnen der Befürworter.
Ablehnung ist unwahrscheinlich
Doch allen Versuchen zum Trotz scheinen die Schweizer*innen sich relativ einig zu sein: Laut Swissinfo besteht ein „breiter gesellschaftlicher Konsens über die Ehe für alle“. Einer Umfrage wollen 69 Prozent der Befragten mit Ja stimmen. Bei den Schweizer*innen, die im Ausland leben, sieht die Zahl sogar noch höher aus.