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Ben Whishaw als Schwulenikone

Ben Whishaw als Schwulenikone Festival-Perle feiert international Erfolge

ms - 14.08.2025 - 16:00 Uhr
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Ben Whishaw (44) ist zweifelsfrei einer der spannendsten Schauspieler seiner Generation und geht dabei seit vielen Jahren offen mit seiner eigenen Homosexualität um – bis heute eine Seltenheit in Hollywood. Immer wieder schafft er es auch, zwischen großen Blockbustern (James-Bond-Reihe) und feinen Filmperlen („Lilting“) zu switchen. Sehr oft erleben wir ihn in schwulen Rollen – trotzdem hat er es geschafft, von Hollywood nicht darauf festgelegt zu werden. 

Whishaw als Schwulenikone 

In seinem letzten Projekt wurde Whishaw nun zum berühmten schwulen Fotografen Peter Hujar (1934–1987), der mit seinen prägenden schwarz-weiß Bildern über zwei Jahrzehnte lang die amerikanische Kulturszene maßgeblich mitprägte, bevor er 1987 an den Folgen einer Aids-Erkrankung verstarb. Hujar ist vor allem auch für seine Fotografien rund um die Schwulenbewegung und die Stonewall-Unruhen von 1969 bekannt. Er schoss unter anderem das ikonische Bild „Come Out!“, das von der Gay Liberation Front verwendet wurde und wurde selbst im Laufe der Jahre zur Schwulenikone jener Tage. 

 Nun erschien der erste Trailer zum Film und sorgte online für viel Aufregung, auf Filmportalen wie Rotten Tomatoes finden die bewegten Bilder fast durchwegs großen Zuspruch. Zuvor wurde das Drama bereits beim Sundance Film Festival sowie bei der Berlinale frenetisch gefeiert und war seitdem vor allem bei queeren Filmfestivals auch in Deutschland zu sehen. Im November startet der Kinofilm in den USA, wann die Indie-Filmperle als Streaming erscheint, ist noch unklar – voraussichtlich wird er dann im Angebot von Amazon Prime abrufbar sein.  

24 Stunden ganz intim 

Erzählt wird das Zusammentreffen von Hujar mit der Autorin Linda Rosenkrantz, dargestellt von Rebecca Hall („Prestige“, „Godzilla vs. Kong“) – die beiden trafen sich 1974 tatsächlich zu einem langen, 24-stündigen Gespräch, das Rosenkrantz in einem Buch verarbeitete. Hujar erzählt dabei lebhaft über das Leben als schwuler Künstler jener Tage und über seine Begegnungen mit den großen Kulturpersönlichkeiten der damaligen Zeit, darunter unter anderem Kult-Beat-Autor Allen Ginsberg. Regie führte Ira Sachs, der mit Whishaw zuvor „Passages“ drehte – auch darin verkörpert der Brite einen schwulen Mann inklusive sehr freizügigen Sexszenen mit Filmpartner Franz Rogowski. Online wurde daraufhin heftig darüber debattiert, ob jene Szenen noch gespielt oder schon tatsächlich erlebt worden seien. 

Kreativer Tausendsassa 

Whishaw schaffte 2006 mit dem Film „Das Parfüm“ seinen großen Durchbruch. Es folgten Hollywoodfilme und Nischenproduktionen sowie Mini-Serien, bevor er ab 2012 in drei James-Bond-Filmen an der Seite von Daniel Craig den schwulen (!) Waffenmeister Q verkörperte. Die Agentenwelt scheint ihm zu liegen, wie er in „London Spy“ und zuletzt im Netflix-Hit „Black Doves“ eindrucksvoll bewies. Zwischendurch war er der schwule Lover eines britischen Politikers („A Very English Scandal“), ein verzweifelter Arzt in einer britischen Notaufnahme („This Is Going to Hurt“) oder auch Chef einer Gangsterbande („Fargo“). Als Kontrastprogramm lieh er in inzwischen drei Filmen dem Bär Paddington seine Stimme und spielt regelmäßig schwule Charaktere am Theater. Privat ging Whishaw 2012 eine eingetragene Lebenspartnerschaft mit dem australischen Komponisten Mark Bradshaw ein, 2022 trennte sich das Paar wieder.   

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