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Axel // © vvg
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Leserumfrage Ich glotz TV! Und was genau?

vvg - 09.02.2025 - 14:00 Uhr

Ich bin ein Filmmensch. Mich hat Fernsehen und Filme schon in den 70ern interessiert. Ich wollte alles sehen, vor allem Horror und Krimis. Meine Eltern haben das nicht so ohne weiteres erlaubt. Also habe ich gewartet bis ich 18 war. Da habe ich mir mit einem Ferienjob den ersten Videorekorder verdient. VHS, kostete damals 2400 DM, war aber schon ein Frontlader. Dann bin ich in die nächstgelegene Videothek und habe mir ALLES ausgeliehen, was es gab. Zuerst Horror, dann Fantasy, Science-Fiction, Thriller, Komödien. Als ich da mit allem durch war kam die Hardcoreabteilung. Alles was einen attraktiven Kerl auf dem Cover hatte wurde konsumiert.

Dann ging es mit dem privaten Fernsehen los - RTL 1984. Davor hatte ich die Videotheken durch und konnte mich nun aufs Fernsehen konzentrieren. Abends mal einen Spielfilm, nachts zum Einschlafen Golf auf dem Sportkanal. Zu der Zeit kamen dann auch Dokus zum Repertoire. Ich habe sehr viel geguckt bis Mitte der 90er Premiere kam mit Decoder und Schlüssel, den man einstecken musste, das wurde mein neues Paradies. Ich habe nahezu alles gesehen. Mitte der 2000er wurde es langsam ruhiger mit meinem Fernsehkonsum. Ich habe mir eine DVD Sammlung aufgebaut und davon viele Filme mehrmals gesehen. Mein All-Time-Favorit? Alien; alles davon.

Und heute? Klassische Fernsehkanäle schaue ich fast gar nicht mehr. Vielleicht mal Superbowl oder die Oscarverleihung. Es wird gestreamt. Selten für einen kompletten Film, immer mal ein bisschen beim Essen oder zum Einschlafen. PC und Smartphone haben das klassische Fernsehgerät abgelöst. Der Tag hat 24 Stunden, da ist kaum noch Zeit für einen Film am Stück. Die Hardcoreabteilung ist jetzt immer in der Hosentasche zu finden.
Axel aus Schloss Holte (bei Bielefeld)

Christian // © vvg

Ich schaue kein öffentlich-rechtliches Fernsehen mehr; auch Nachrichten kann man sich kaum noch ansehen. Das macht mir zwar keine Angst, sondern eher wütend. Ich habe das Gefühl, was immer man sich da ansieht, es ändert sich nichts. Seien es die anstehenden Wahlen, die ständigen Schocknachrichten wie Kriege, Überfälle oder Katastrophen; das hat für mich persönlich keine Bedeutung mehr. Alles wird nur noch negative berichtet und das Positive bleibt auf der Strecke. 

Ich mag auch keine Trash-Sendungen, die fallen bei mir schon auf Grund mangelnder IQ weg. Um mich wieder zum TV zu locken, müsste deutlich weniger Werbung laufen. Ich finde das einfach nur nervig: Alle paar Minuten endet ein Film und man muss sich irgendwelche Werbefilmchen über langweilige Produkte ansehen, die den Inhalt eines Films und vor allem dessen Spannung nur kaputt machen. Man könnte ja auch einen Film komplett ausstrahlen und im Anschluss von mir aus auch eine halbe Stunde lang Werbung machen.

Was ich mir ansehe, geht in erster Linie in die Richtung Fantasy, zum Beispiel „Games of Thrones“. Ich sehe mir aber auch gerne Animes an und liebe die Staffel „The Big Bang Theorie". Ich bevorzuge also Filme und Serien zum Abschalten von einem gestressten Arbeitstag. Immer wieder gut finde ich die „Herr der Ringe – Trilogie“; die habe ich mir natürlich schon mehrmals angeschaut. Meine längste Fernsehzeit war zusammen mit einem Kumpel elf Stunden; allerdings mit kleinen Pausen. Für Filme gehe ich auch gerne ins Kino. Sehe mir aber weder Komödien noch Dramen an, sondern da brauche ich Action und einen guten Sound. „Avatar“ fand ich gut, allerdings muss ich sagen, die 3-D-Filme sind noch nicht ausgereift. Die könnten noch besser werden.
Christian aus Nürnberg

Daniel // © vvg

Was ich langweilig finde, sind Soaps, wie „GZSZ“, „UU“ oder „AWZ“. Ich kenne aber die Schauspieler, weil irgendwann alle im „Dschungel“ landen. Das allerdings schaue ich seit den Anfängen mit Sonja Zietlow und Dirk Bach regelmäßig; jetzt geht’s ja wieder los. Ob Sam Dylan wie beim „Promi büßen“ den Titel holt? Ich weiß, dass er polarisiert und viel zu Streitereien beiträgt. Er ist ja seit „Prinz Charming“ im TV. Leider muss ich feststellen, dass es nicht nur den schwulen Teilnehmern nur um Fame geht; eigentlich sind sie schlechte Vorbilder für junge Menschen. Diesmal ist Marc Eggers mit dabei, das könnte interessant werden.

Ich sehe „Topmodel“ gern, weil ich es spannend finde, wie junge Mädchen den Weg auf den Laufsteg antreten, um eine Karriere aufzubauen. Das ist trashig und wegen der Zickereien untereinander amüsant. Gut finde ich, das Mama Klum inzwischen ältere Frauen, Transgender-Personen und auch Männer auf den Catwalk schickt.

Ich bin ein großer Fan von Trash-Formaten und von Claudia Obert: Kult ist doch „Promis unter Palmen“ als Claudia auf Desiree Nick traf und die Fetzen flogen. Und wenn im „Forsthaus Rampensau“ Yvonne Woelke und Peter Stein urplötzlich als Paar auftreten, obwohl sie ihre Beziehung monatelang verleugneten. Neben Carmen und Robert Geiss. denen ich seit Jahren folge, verfolge ich auch Guido Maria Kretschmar. Ich finde es spannend, wenn er Frauen ein Thema setzt, dass sie in einer befristeten Zeit mit einem bestimmten Budget umsetzen müssen, um „Shopping Queen“ zu werden.

Lustig ist auch „Naked Attraction“. Eine ehemalige Kollegin erkannte dabei, „dass Schwule einen besseren Penis hätten, als Heteromänner. Apropos Penis: Natürlich schau ich mit meinem Partner auch mal einen Porno; welcher Schwule macht das nicht?
Daniel aus Köln

Marcel // © vvg

Da wir ja mittlerweile in den Zeiten des Streamings leben, schaue ich viel bei Netflix, YouTube aber vor allem in ARD/ZDF-Mediatheken. Dafür finde ich meine GEZ-Zahlungen voll gerechtfertigt. Live schaue ich selten, aber es gibt Sendungen, auf die ich live nie verzichten möchte, wie z.B. das Dschungelcamp. Das ist für mich Kult und die Mutter aller Trash-Formate. Ich mag Sonja Zietlow und Jan Koeppen als dritter Nachfolger von Dirk Bach. Prominente haben ja sonst im Leben wenig zu erleiden, hier können sie es mal so richtig erleben. Die anderen Formate sind nicht so mein Ding. Des Weiteren mag ich Dokus und Fake-Dokus wie „Stromberg“, die „Discounter“ oder „Office“. Dabei kann ich gut entspannen. Bei langen Filmen fehlt mir inzwischen die Konzentration, da beschäftige ich mich nebenbei mit anderen Dingen oder schlafe dabei ein. Im Kino gehe ich bewusst in einen Film, da gibt es weniger Ablenkung. Mein Konsum liegt bei einem Film pro Woche. Daheim nutze ich den TV als Schlafmittel.

Seitdem ich selbst beim Fernsehen arbeite, hat sich meine Fernsehverhalten verändert. Sendungen, die ich selber mache, schau ich mir nicht an, denn ich bin ja dabei gewesen. Stehe ich selbst vor der Kamera, dann schaue ich nur, wenn mich andere mich gesehen haben und darauf hinweisen. Ansonsten achte ich beim Fernsehen auf ganz andere Details, da schaue ich mit dem „beruflichen" Auge und eher kritisch.

Wo ich fast immer einschalte ist bei Ha-Pe Kerkeling, da kann ich mir auch zum 30sten Mal „Total normal“ anschauen. Wo ich nie einschalten würde, ist bei Mario Barth, das ist absolut nicht mein Humor und ich würde seine Sendungen als Zeitverschwendung empfinden.
Marcel aus Köln

Marco // © vvg

Bis 2010 habe ich viel Lokalpolitik, Nachrichtensendungen und Dokumentationen angeschaut. Bundespolitik hat mich eher gelangweilt und genervt. Das hat auch mit zum Fernseh-AUS geführt.

Vor 15 Jahren habe ich mich mit meinem Partner entschieden, keine linearen Medien mehr zu nutzen, weder die öffentlich-rechtlichen Sender noch die privaten. Warum? Weil die Öffentlichen nicht mehr das zeigen, was ich will und nicht das vertreten, was ich bin. Die privaten zeigen mir zu viel Trash und Comedy. Mein Partner und ich – wir sind seit 23 Jahren zusammen - haben eine feste politische Meinung und wir suchen uns aus, was wir anschauen. Das hat mit bewusstem Konsum von Medien zu tun. Wir hören auch kein Radio mehr, es gibt noch Podcast und Spotify, YouTube und ein wenig Amazon. Über das Weltgeschehen informieren wir uns übers Internet.

Da ich Elektro-Ingenieur bin und mich sehr für Technik interessiere, schaue ich viele Beiträge über Eisenbahnen und Technik.

Filme habe ich früher geschaut. Mein Onkel hatte ein Kino und da war ich sehr oft. Heute ist Kino nur noch Popcorn und Cola, da ist es mir einfach viel zu unruhig. Der letzte Film, den ich mir im Kino angeschaut habe, war: „Ich bin dann mal weg“ von Ha-Pe Kerkeling. Filme schaue ich heute auf Blue-Ray und auch gern in Englisch. Ich habe circa zweitausend Titel in meiner privaten Sammlung und suche gezielt die Filme aus. Mein absoluter Lieblingsfilm ist „Jagd auf roter Oktober" mit Sean Connery.

Die Zeit, die wir gewinnen, nutzen wir miteinander. Wir haben ein Haus und einen Garten, wo es viel zu tun gibt. Und wir haben ausschweifende Technik-Hobbys, haben u.a. unsere Energieversorgung im Haus selbst gebaut.
Marco aus Fulda

Roland // © vvg

Mein Spektrum, an dem was mich interessiert, ist breit gefächert und das zeigt sich auch am Fernsehkonsum. Ich sehe mir gern Nachrichten auf NTV, Talkshows wie „Markus Lanz“ und „Meischberger“ oder auch Ratesendungen wie „Wer wird Millionär?“ an.

Besonders interessiert bin ich an Sportsendungen; alles was mit Wintersport, Leichtathletik und Schwimmen zu tun hat. Vielleicht liegt es daran, dass ich früher Ballett getanzt habe. Wenn man gedrillt wurde, auf Disziplin und Figur zu achten, bleibt das bestehen. Und beides sind feste Regeln beim Sport.

Durch meine zweite berufliche Tätigkeit – ich war in der Reisebranche – entstand das Interesse an Dokumentationen und Reisebeschreibungen. Dabei merke ich, das oft das, was ich sehe, nicht dem entspricht, was im Film gezeigt oder in Internetportalen und Werbungen rübergebracht wird.

Mein Fernsehkonsum umfasst ca. vier bis sechs Stunden täglich. Morgens, wenn ich aufwache, beginne ich den Tag mit den berühmten Frühstücks-Sendungen. Und abends kann man mit Spielfilmen wunderbar entspannen und den Tag ausklingen lassen. Das können Filme aus der Mediathek oder bei Netflix sein: da liebe ich Mystery-Serien und manchmal darf es sogar ein Horrorfilm sein. Was mich gar nicht interessiert ist „Tatort“, dafür habe ich überhaupt kein Faible. Ansonsten können es Gameshows sein, auch mal „GNTM" oder was gerade in ein paar Tagen wieder ansteht „Das Dschungelcamp“.

Ich muss aber ehrlich sagen, dass der Fernseher manchmal nur als Geräuschkulisse dient, so wie früher das Radio immer irgendwie im Hintergrund lief. Ich glaube, das liegt mit Sicherheit auch daran, dass ich als Single lebe. Ich denke, wenn ich einen Partner hätte, hätte mein Fernsehgerät doch öfters mal Sendepause.
Roland aus Berlin / Köln

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