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Wie Werbung uns verführt // © alexsl

Wie Werbung uns verführt So funktioniert Marketing

Gastartikel - 23.06.2021 - 20:00 Uhr
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Online, im Fernsehen, auf Plakaten oder im Radio – jeden Tag werden wir mit Werbung konfrontiert. Sie soll uns unterhalten, unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen und natürlich vor allem eines: uns zum Kauf bewegen. Aber wissen Sie eigentlich genau, wie Werbung funktioniert und warum Sie am Ende doch nicht nur mit Butter und Brot aus dem Supermarkt gehen?

Marketing im Supermarkt

Je schneller Supermarktbesucher den Laden wieder verlassen, desto weniger kaufen sie. Möglichst lange möchte man Kunden deshalb im Geschäft behalten. Darum werden wir gleich zu Beginn ein wenig ausgebremst: Empfangen werden wir mit herrlich aussehendem Obst und Gemüse. Alles sieht natürlich aus, glänzt und ist farbenfroh. Die Stimmung bessert sich direkt, wir fangen an, uns umzusehen. Sobald der erste Salatkopf im Korb gelandet ist, senkt sich unsere Hemmschwelle. Menschen sind dann eher bereit, noch mehr zu kaufen. Das Auge isst ganz klar mit: Appetitlich dreinblickendem Gemüse und Obst kann der Kunde nur schwer widerstehen.

Genau überlegt wird sich dann auch, wie der restliche Supermarkt aufgeteilt wird. Nicht zu breit und nicht zu eng dürfen die Gänge sein. Am Ende kommen wir außerdem unbedingt noch einmal bei den ganzen Kleinigkeiten vorbei, die wir noch schnell in den Wagen oder Korb werfen können. Süßigkeiten finden sich ebenfalls eher am Ende. Nachdem herzhaft eingekauft wurde, ist schließlich auch noch Platz für etwas Süßes, oder? Wichtige Produkte werden entlang des gesamten Weges außerdem ausgeleuchtet – gern neue und mitunter deutlich teurere Produkte. Wussten Sie außerdem, dass die günstigsten Waren immer ganz unten liegen?

Auch in Sachen Musik wird nichts dem Zufall überlassen. Das gesamte Einkaufserlebnis soll an Emotionen geknüpft werden. Je nach Tages- oder Nachtzeit wird die Musik angepasst. Während man in einigen Läden auf Chartmusik setzt, geht es in anderen Ladenketten ruhiger zu. In der Weihnachtszeit läuft dann zum Beispiel lieber Klassik als Weihnachtslieder in Endlosschleife. Und denken Sie außerdem nicht, dass Ihre Einkaufswagengröße Zufall ist: Auch hier achten Supermarktbetreiber genauestens darauf, dass immer genug reinpasst. Körbe gibt es ebenfalls an jeder Ecke. Denn wer keine Hand mehr frei hat, kauft weniger. Das möchte man natürlich verhindern.

Unbewusste Aufnahme von Werbung

Immer und überall ist Werbung zu sehen. Bei vielen Kampagnen möchten die Initiatoren nicht, dass wir die Botschaften groß hinterfragen. Stattdessen verinnerlichen wir bestimmte Werbungen mit der Zeit ganz unbewusst, weil wir sie immer und immer wieder nebenbei zu sehen bekommen. Wer zum Beispiel ständig Bilder eines Online-Shops in den Straßen sieht, bekommt früher oder später oft Lust, selbst einen Blick auf die Webseite zu werfen. Wenn Sie außerdem zum zehnten Mal am Plakat eines schmackhaften Burgers vorbeigegangen sind, werden Sie plötzlich ebenfalls Lust darauf bekommen.

Werbeaktionen, bei denen der Kunde spart

Rabattaktionen sind beliebt und stechen ins Auge. Manch ein Rabatt ist tatsächlich aber gar keiner. Das können wir beispielsweise am Black Friday oder Cyber Monday beobachten: Originalpreise werden hochgeschraubt und Rabatte so gesetzt, dass sie eigentlich dem normalen Verkaufspreis entsprechen. Kunden denken aber, sie machen ein richtiges Schnäppchen.

Natürlich ist nicht jede Aktion eine schlechte. Wer Preise vergleicht und auf gute Gelegenheiten wartet, kann online wie auch offline viel Geld sparen. Manche Seiten werben sogar regelmäßig mit Aktionen, sie sind Teil des Erfolgskonzepts. Das ist beispielsweise bei Online Casinos der Fall. Hier ist es üblich, mit Willkommensboni zu locken. Oft gibt es sogar Bonusguthaben oder Freispiele ganz ohne Einzahlung, sodass neue Kunden mit risikofreiem Spielen angelockt werden sollen. Vergleichsportale wie MrCasinova zeigen, wie vielfältig die Casino-Landschaft mittlerweile ist und wie vielseitig auch die Bonusaktionen sind, mit denen man neue Spieler zur Anmeldung bewegen möchte.

Was zeichnet eine gelungene Werbung aus?

Werbung, die gut ist, erfüllt ihren Zweck. Es kann Aufmerksamkeit für ein bestimmtes Thema geschaffen werden – oder vielleicht geht es auch nur darum, mehr Verkäufe zu erzielen. Werbung ist vielseitig einsetzbar, sowohl NGOs als auch riesige Konzerne nutzen sie für ihre Zwecke.

Eine hervorragende Werbung bleibt im Kopf, zieht uns zumindest kurzzeitig völlig in ihren Bann und ist kreativ. Hier ist auch der Begriff des Guerilla-Marketing zu nennen: Oft ist gar kein großes Budget erforderlich, um großartige Werbungen zu machen. Nur die zündende Idee muss her, die die gewünschten Emotionen beim Konsumenten weckt. Wir sind überrascht, erkennen deutlich die Message, bekommen etwas Neuartiges zu sehen und finden die Werbung am Ende am besten so gut, dass wir sie sogar anderen Menschen zeigen würden.

Werbung kritisch betrachten

Werbung spielt mit unseren Emotionen, nimmt uns völlig ein – und das ungefragt. Wir bekommen Werbung im Alltag vorgesetzt und können ihr kaum entkommen. Werbe- und Designagenturen arbeiten mit Mediaagenturen und Internetagenturen zusammen, um Werbungen zu kreieren, die jeden aus der gewünschten Zielgruppe erreichen.

Nach kreativer Arbeit klingt das, am Ende ist es aber oft einfach Manipulation. Werbung ist für viele Unternehmen unerlässlich, um die Verkaufszahlen anzukurbeln. All unsere Sinne werden aktiviert, Werbung kann auch Spaß machen. Doch in der Marketingbranche muss jeder selbst entscheiden, wie viel Beeinflussung noch in Ordnung ist. Und auch Kunden sollten sich immer der Manipulation bewusst sein, sei sie nun plakativ oder unterschwellig.

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