LGBTI* als Zielgruppe Warum Firmen Pride-Produkte feiern
Die italienische Marke Diesel verzeichnete vergangene Woche einen massiven Einbruch in ihrer Social-Media-Beliebtheit: Ganze 14.000 Instagram-Follower sprangen ab. Der Grund waren einige LGBTI*-freundliche Beiträge des Jeans-Labels, die gleichzeitig dessen neue Pride-Kollektion bewarben. Statt die verlorenen Fans zu betrauern, schrieb die Mode-Firma: Man glaube an #pride, wem das nicht passt, dem sage man gerne auf Nimmerwiedersehen.
Viele Unternehmen bringen in den Sommermonaten eigene Regenbogen-Kollektionen auf den Markt. Doch warum wurden LGBTI* plötzlich als Zielgruppe entdeckt? Laut Marken-Experte Jon Christoph Berndt von der Beratungsfirma Brandamazing gilt die Community als besonders konsumfreudig. Sie kaufe öfter online ein und bevorzuge nachhaltige Waren in Bio-Qualität. Außerdem signalisiere der Einsatz für Vielfalt und Toleranz Mitarbeitern, Interessierten und Kunden, dass das Unternehmen mit der Zeit geht. Allerdings solle man darauf achten, diese Position auch in der Öffentlichkeit zu vertreten – sonst könne das Engagement schnell als kalkuliertes „Pinkwashing“ angesehen werden.